Wappen von Niederanven und Tandel

Seit soeben ist meine Sammlung Luxemburger Gemeindewappen vollständig, d.h. zu jeder Gemeinde wo eine Wappenbeschreibung vorliegt habe ich eine eigene Zeichnung mit Gimp angefertigt.

Tandel

Die Gemeinde Tandel ist erst mit dem Gesetz vom 21. Dezember 20041 durch Fusion der Gemeinden Bastendorf und Fouhren entstanden.

Am 18.1.2006 wurde das Wappen im Amtsblatt der Gemeinde2 vorgestellt, hier die Beschreibung:

De gueules à l’écusson d’argent chargé d’une tour crénelée et ouverte de gueules, accompagné de trois merlettes d’argent, deux en chef et une en pointe;

Wer Autor des Projektes ist, geht nicht so ganz deutlich hervor, der Text besagt nur, dass man sich an René Klein gewand hatte, da dieser ja auch Präsident der heraldischen Kommission ist.
Das Wappen ist im wesentlichen das von Bastendorf, nur dass die Lilien gegen die gestümmelten Meisen aus Fouhren ausgetauscht wurden.
Neben Tandel entstand gegenüber dem Stand von 1989 auf den sich meine Sammlung bezieht noch Kischpelt aus einer Fusion der Gemeinden Kautenbach und Wilwerwiltz zum 1.1.2006. Diese Gemeinde führt offenbar (vorerst?) ihre beiden alten und übrigens sehr schönen Wappen fort.

Niederanven

Die Zeichung des Wappen der Gemeinde Niederanven habe ich gestern als letzte erstellt. Dies findet seine Begründung darin, dass das Wappen eine Vielzahl an “meubles” aufweist:

  • 1 tilleul feuillé, fruité et arraché
  • 1 casque romain
  • 1 crosse
  • 1 quintefeuille
  • 2 bâtons fleurdelisés

Darunter zwei unkonventionnelle. Den Römerhelm (der sich ja noch relativ leicht zeichnen liess) und einen verrotteten Lindenbaum. Letzeres um wohl daran zu erinnern dass bis 1974 ein mehr als tausend Jahre alter Lindenbaum in Niederanven zu finden war. Als alter Künziger kann ich das im Prinzip verstehen (siehe Künzigs Lokalkatastrophe von 2006 )… Mir wäre es trotzdem lieber gewesen, wenn Niederanven sich wie die meisten anderen Gemeinden bei der Wahl seiner Motive mehr von der politischen als von der Naturgeschichte hätte leiten lassen.

Übrigens fiel mir dabei auf, dass Marcel Lenertz 1989 wohl ein Fehler unterlaufen sein, muss. Denn die Wappenbeschreibung:

Parti de gueules au tilleul feuillé, fruité et arraché d’or, et d’azur au casque romain d’argent brochant sur une crosse d’or posée en barre; au chef d’or chargé d’une quintefeuille de gueules boutonnée d’argent brochant sur deux bâtons fleurdelisés de sable posés en sautoir;

spricht ausdrücklich davon, dass das Fünfblatt silberne Knöpfe hat, die Abbildung im Armorial Communal weist, wie das Wappen das die Gemeinde auf ihrer Homepage führt an der Stelle ein Loch auf. Aber wie lautet der alte Heraldikerspruch:

C’est le texte qui prime le dessin.

  1. Quelle: http://www.legilux.public.lu/leg/a/archives/2004/0216/a216.pdf []
  2. War mal zu finden unter: http://www.tandel.lu/Infoblat/Infoblat%2018%2001%202006.pdf []

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