Halbjahresbilanz und Ausblick

Wie zu Beginn des Jahres versprochen, habe ich keine weiteren heraldischen Projekte mehr verfolgt als dieses eine und es konnten gute Fortschritte erzielt werden. Jedenfalls fühle ich jetzt schon die geistig befreiende Wirkung der Erwartung des nahen Abschlusses. Im Augenblick sind nur noch 62 Wappen zu zeichnen, nach den augenblicklichen Berechnungen wären folglich von 3766 bekannten Wappen (davon 827 Varianten, Brisuren etc.) schon 3704 gezeichnet das entspricht 98.35%! Wir sind also nahe dran! Die folgende Graphik veranschaulicht noch mal den Fortschritt:

Da inzwischen viel weniger Wappen noch zu zeichnen sind, als bereits hochgeladen wurden, habe ich zum besseren Überblick ein Code Schnipsel in PHP eingefügt, wo der Leser sich nur die noch nicht erstellten Zeichnungen anzeigen lassen kann.

Die genauen Zahlen habe ich zwar festgehalten, erspare ihren Anblick aber dem Leser. Die unterbreite ich dann, wenn ich das Projekt als abgeschlossen ansehe, was ja nun nicht mehr lange dauern dürfte. Nur soviel: am 10 Januar stellte ich folgende Berechnung an:

Wenn ich davon ausgehe, dass es bei im Schnitt 5 Wappen am Tag bleibt, es insgesamt 3750 Wappen gibt (…) bleiben 855 Zeichnungen anzufertigen, wäre das Projekt in 171 Tagen = 5.71 Monaten abzuschliessen.

171 Tage nach dem 10. Januar verhiesse uns den Stichtag 29. Juni, wir wären also noch im Zeitplan. Den Schnitt von 5 Wappen pro Tag konnte ich natürlich nicht einhalten, er liegt wieder bei etwa 3.5. Das Wetter ist, ausser Tagen wie heute, viel schöner und ich verbringe meine Freizeit wieder stärker in der freien Natur und weniger zeichnend am Computer. Auch muss, wie schon gelegentlich angesprochen für die letzten Wappen mehr Aufwand betrieben werden, denn ich liess sie nicht zufällig bis zum Schluss liegen.

Einer der Punkte ist der, dass ich von einigen gar nicht weiss/oder wusste, wie sie ausgesehen haben könnten, weil mir eine gute Vorlage fehlt, Loutsch gab nur die Blasonierung an. So tauchen immer wieder heraldische Begriffe auf, die etwas esoterischer sind (z.B. morné, oder vivre) und die ich gar nicht in meinem Lexikon führe, und zudem so leicht in den gängigen online verfügbaren Sammlungen finde!

Ausblick

Um diesem Problem zu begegnen, muss ich mich notwendigerweise auch mit den bislang gemiedenen esoterischeren Büchern früherer Jahrhunderte beschäftigen. Denn auch wenn ich mich den moderneren Autoren wie Michel Pastoureau anschliesse dass das Wappenwesen von diesen Relikten befreit gehört, in den Quellen findet man diese Begriffe noch und sie müssen daher auch erklärt werden. Man findet viele dieser Bücher aus dem 19.JH, deren Copyright ja abgelaufen ist inzwischen digitalisiert im Netz. Leider kann man sie dort dann nur in Auszügen lesen, oder in einer schauderhaften, fehlerdurchwogten Fassung. Beides ist für den Leser aber unbequem. Ich liebäugele daher mit der Idee, selber solche Werke zu digitalisieren! Das könnte ein Anschlussprojekt werden, ich will mich hier aber noch nicht festlegen ob ich das wirklich angehen werde.

Armorial Loutsch online wird ohnehin nicht abgeschlossen sein, wenn die 62 noch fehlenden Zeichnungen hochgeladen sind:

  • Viele neuerstellte Wappen müssen noch beschriftet werden (z.Z. 572)
  • diese müssen auch noch getaggt werden (Mediatags), damit sie von der Statistik erfasst und z.B. im Lexikon unter Vorkommen aufgeführt werden
  • Und es steht noch das “Big Review” an, wo alle Zeichnungen, alle Mediatags und alle Beschriftungen noch mal überprüft werden.

Letztere habe ich schon angefangen, unter “Umsetzung” wird der Leser über den Fortschritt informiert, er liegt z.Z. bei 227 überprüften Wappen, das sind 6.03%.

Neben den oben genannten Aufgaben möchte ich mich, nach Abschluss von ALO vornehmlich der lange zurückgestellten Beschäftigung mit dem Thema “Wappenkunst” widmen. Im Augenblick sehe ich hier zwei Aufgaben für dieses Thema die beleuchten werden sollten:

  1. Die Theorie: Wie sind Wappen eigentlich aufgebaut, oder wie sollten sie aussehen? Stichwörter: Einführung in die Heraldik/Wappenhandbücher/Literatur/Wappenlexikon.
    Besonders die Pflege des letzteren müsste intensiviert werden, denn auf Begriffe aus dem Lexikon wird jetzt verstärkt in den Wappenbeschreibungen verwiesen.
  2. Die Praxis: Wie kann ich selber Wappen zeichnen oder gar entwerfen? (Anweisungen zum Zeichnen mit GIMP/Bereitstellen von Vorlagen)

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