• Mobilität 03.06.2020 1 Comment

    Was sich schon am Donnerstag abgezeichnet hatte, ist seit gestern bestätigt: Vollsperrung der Strasse in Wasserbilligerbrück.
    Schon am Wochenende hatte es sich angedeutet, überall waren Schilder die auf die Sperrung aufmerksam machten aufgestellt worden, so in Zewen wo den Kraftfahrern erklärt wurde, dass hier nun die letzte Wendemöglichkeit wäre. Sie waren aber noch überklebt.
    Gestern bin ich dann nach Wasserbilligerbrück gefahren. Schon ab Löwener Mühle war die Strasse abgesperrt. Ich ging dann zu Fuss weiter um zu klären, ob man denn wenigstens mit dem Rad oder zu Fuss rüber kommt. Ja kann man!


    Mit dem Aufreissen war schon begonnen worden. Auf dem Rückweg erklärte ich noch einigen Autofahrern was ich weiss. Ein Pendler zeigte sich völlig verzweifelt als ich ihm riet, bereits in Trier über die Mosel zu fahren, und dann in Grevenmacher wieder zurück aufs linke Ufer. Die Alternative über Liersberg erstmal das Sauertal hoch, oder durch die Weinberge ist auch nicht trivial für den der nicht von hier ist. Eine gute Frage ist auch, ob sie in Langsur auf der Brücke nun eine Ampelschaltung haben?
    Mein Fahrrad aufgehangen im Zug

    Mein Fahrrad im Zug. Einer der wenigen Wagen, wo man das Rad aufhängen muss.


    Heute morgen habe ich mich also auf mein KTM Terano gesetzt und bin nach Wasserbillig gefahren, 4,8 km. Wird ein richtiggehendes Sportprogramm die nächsten Wochen!
    Nach so langen Jahren immer nur im Bus, genoss ich es richtig, auch mal wieder Zug zu fahren. Etwas ungünstig war, dass ich mein Fahrrad aufhängen musste. Ich befestigte es aber, damit es nicht hin- und herschaukelt. Angenehm, ich konnte daneben sitzen, denn das Abteil war leer, und ich konnte ein paar Notizen aufschreiben.
    In der Mittagsstunde, eine schöne Überraschung: die Staatskantine hat ihre Pforten wieder geöffnet und direkt mit Spaghetti Bolognese, eines ihrer erfolgreichsten Menus angeboten. Endlich, mein persönliches Stück Normalität ist wieder hergestellt, jetzt glaube ich auch an das “Déconfinément”.
    Auf der Rückfahrt merkte ich, dass man mit dem Rad zur Zeit im Bahnhofsviertel doch ziemlich aufgeschmissen ist. Ich fuhr wie immer, die Gaston Diderich runter, dann durch den Park, steuerte aber nicht gleich das Pole Nord an, denn die Ampelschaltung für Fussgänger und Radfahrer ist sehr ungünstig, da steht man ewig! Lieber fuhr ich Stück in Richtung “Foyer” und kreuzte die Strasse dort, wo die Avenue Joseph II hoch geht, denn dort wird noch nach Zeitschlitzen geschaltet und nicht per Bettelampel. Dann über die Brücke unter der Brücke (Pont Adolphe und die Rue Zithe Richtung Bahnhof. leider ist dort nur noch eine Fahrspur, auf der die Autos ewig stehen und natürlich keiner rechts Platz lässt. Morgen fahre ich anders!

    Abends wollte ich wissen, wie man mit dem Auto denn vielleicht noch rüber käme. Daher fuhr ich mit dem Rad nicht direkt von Wasserbillig zurück, sondern erst nach Langsur. Dort führt noch eine, freilich einspurige Brücke über die Sauer. Polizisten standen dort auf unserer Seite, hielten die Autos auf und winkten ihren Kollegen auf deutscher Seite zu, um den Verkehr zu regeln. Ob sie demnächst eine Ampelanlage aufstellen?


    Dann fuhr ich über den Brüderberg (vulgo Champagnerhügel) durch die Weinberge, am Grutenhäuschen vorbei nach Igel. Etwas oberhalb der Löwener Mühle, mitten im Weinberg, kam mir ein Auto auf dem Feldweg entgegen. Es holperte sehr auf dem grasbestandenem Weg. Der Fahrer fragte mich, ob ich wüsste, wie man die Baustelle umfahren könnte. Ich war völlig ausser Atem wegen dem Anstieg. Jedenfalls nicht daher, wo Sie gefahren sind, das ist nur ein schmaler Pfad. Ich schickte ihn nach Langsur zurück, wenn er nich den Weg nach Liersberg finden würde.

  • Mobilität 01.06.2020 1 Comment

    Zuerst las ich es am Donnerstag bei die Grenzgaenger.de:

    Vollsperrung von wichtiger Grenzgänger-Strecke
    Ab dem 02. Juni 2020 wird die B 49 in der Ortsdurchfahrt Wasserbilligerbrück voll gesperrt.
    (..)
    Die B 49 hat in diesem Streckenabschnitt eine hohe Verkehrsbelastung mit rund 12.730 Fahrzeugen in 24 Stunden. Bedingt hierdurch zeigen sich in der Fahrbahn starke Verdrückungen, die eine erhebliche Unfallgefahr mit sich bringen.

    Das LBM hätte sofort als die Grenzschliessungen beschlossen worden waren, die Gelegenheit genutzt und die Arbeiten ausgeschrieben. Inzwischen sind diese Schliessungen nun schon wieder einen Monat aufgehoben, aber gut, irgendwann muss die Arbeit ja gemacht werden.

    Leider wies mich dann noch Johannes Mirbach am Freitag in seinem Pendler Newsletter, auf einen, auch für mich ungünstigen Umstand hin:

    Deshalb müssen die Buslinien 118 und 306 so lange umgeleitet werden und können die Haltestellen in Zewen und Igel sowie Wasserbillig, Op der Bréck und Wasserbillig, Cimetière nicht anfahren, siehe https://www.mobiliteit.lu/de/stor-und-verkehrshinweise/?searchKeyword=118&typeTransport=all.

    Dort steht:

    Wie zuletzt im August 2015 und zuvor 2014 würden demnach die Busunternehmer die Leistung, für die wir freilich bezahlt haben, einfach nicht erbringen! Wäre der Transport, wie auf Luxemburger gratis, wäre dagegen natürlich nichts zu sagen. Interessanterweise ist der Hinweis auf dem Leistungsausfall für Zewen, Igel etc inzwischen aber wieder verschwunden.

    Aber ob sie überhaupt morgen damit anfangen? Immerhin war die Pressemitteilung noch recht unpräzise mit “Bedingt durch die notwendigen Vorlaufzeiten und die vorgeschriebenen Fristen bei öffentlichen Ausschreibungen ist der 02. Juni 2020 der frühestmögliche Baubeginn.“. Frühestmöglich heisst ja nicht, “wir fangen Dienstag dann an”.
    Morgen hab ich noch frei, dann werde ich mal schauen. Als Alternative stünde der Zug zur Verfügung, wobei es dort aber unverständlicherweise so geregelt wurde, dass ich mit meiner Jahreskarte für den Bus den gar nicht nehmen darf. Angeblich hatte sich die DB damals bei den Verhandlungen für das Pendler Abo quer gelegt. Jetzt im Sommer würde ich ja am liebsten mit dem Fahrrad nach Wasserbillig fahren, aber wenn die Brücke vollgesperrt ist, kann man sicher auch nicht zu Fuss oder mit dem Rad rüber, schwimmen möchte ich dadurch allerdings doch nicht.

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  • velo 31.05.2020 2 Comments

    Es ist an der Zeit hier auch mal was über die Critical Mass zu schreiben. 2018 lernte ich die internationale Critical Mass Bewegung kennen und fuhr im Juni zum ersten Mal in Aachen mit.1

    Ich war sofort begeistert. Seither nehme ich regelmässig an Touren in Trier, vor allem aber in Luxemburg teil, wo ich auch arbeite.

    Die CM in Luxemburg hatte Gary Diderich gegründet, doch seit letztem Jahr ist er ein profilierter Politiker von nationaler Bedeutung für die Partei der Linken so dass er sich weniger um seine alte parteipolitisch unabhängige Radfahrerorganisation kümmen konnte. Da ich nach Gary der regelmässigste Mitfahrer war, fiel mir dann sowas wie die organisatorische Leitung der CM zu.

    Die CM Bewegung in Luxemburg

    ..hat sehr viele Sympathisanten, das Forum auf Facebook unter https://www.facebook.com/groups/Critical.Mass.Lux/ ist gut besucht und findet regelmässig Leute die engagierte Beiträge verfassen oder zumindest teilen. Mit der Teilnahme an der regelmässigen Fahrt durch die Stadt, die wie fast in jeder Stadt der Welt seit Jahren immer abends am letzten Freitag des Monats stattfindet2, sieht es leider nicht so gut aus. Etwa vier bis fünf Leute bekommen wir regelmässig zusammen, was dann etwas kümmerlich wirkt, in manchem Monaten aber bis 20. Dabei sollen früher regelmässig bis zu 50 Menschen mitgefahren sein. Um dem entgegen zu wirken, hatte ich die engagierteren Mitfahrer die ich so kannte, Anfang Dezember ins George and Dragon, eine britische Kneipe in Luxemburg Stadt eingeladen, denn Luxemburg ist eine internationale Stadt und die CM eine internationale Bewegung. Wir trafen uns zu acht und hielten folgenden Aktionsplan fest:

    1. Wir legen alle Daten fest, und geben eine Plakat oder zumindest einen Flyer damit raus
    2. Wir schaffen eine eigene Homepage um auch Menschen ausserhalb Facebook zu erreichen
    3. Wir lassen uns ein neues Logo entwerfen, das weniger nach “sozialer Revolution” und “parteipolitisch festgelegt” aussieht, denn die aus zwei Rädern hervorragende Faust. Ich persönlich finde das aktuelle Logo allerdings gut, es hat sowas kraftvolles. Das obwohl ich beleibe kein Linker bin, noch nicht mal ein Grüner.

    König Auto und unsere Hauptforderung

    Trotz alledem, ist die CM natürlich eine Bewegung mit politischen Forderungen! Die wichtigste:

    Reclaim the Streets (RTS)!

    Seit Jahrzehnten fördern die Wirtschaft und die Politik einseitig das Auto, für das viele Privilegien geschaffen wurden. Die Strassen wurden autogerecht hergerichtet, überall wurden Parkplätze angelegt und wo sie fehlen, finden die Menschen es normal, dass die Autos zumindest mit zwei Reifen auf den Bürgersteigen stehen, selbst da wo es nicht ausdrücklich erlaubt ist. Ein “Pechert” der hier einen Strafzettel schreibt gilt als kleinlich, obwohl so z.B. Rollstuhlfahrer behindert werden, weil der Bürgersteig nicht mehr breit genug ist. Und die Autos werden auch noch immer breiter, genau wie die Menschen die sie fahren. Alle Strassen wurden so angelegt, dass Autofahrer die kürzesten Wege hätten, Fussgänger wurden in Unterführungen verbannt und Radfahrer auf handtuchbreite sogenannte “Radwege” auf dem Bürgersteig. Vor allem in Deutschland begann man ab den 1930er Jahren, die Radfahrer von der Strasse zu verbannen, damit der Autofahrer “stets freie Bahn” haben möge. In Luxemburg waren wir zum Glück immer etwas rückständig. In meiner Kindheit war mit dem Rad auf der Strasse fahren noch ganz normal, aber dann schlug die Demokratisierung des Automobils voll zu. So kam es, dass wir noch nicht mal zu diesen handtuchbreiten Streifen auf dem Bürgersteig kamen (die lernte ich erst in Aachen kennen), sondern gleich zu den in den 2000er Jahren propagierten, ebenfalls kritischen Angebotsstreifen übergingen.
    Wird eine Brücke repariert oder umgebaut, wie etwa zur Zeit der Viadukt (“al Bréck”) finden die Autofahrer es normal dass die Radfahrer einen ganz schön gehörigen Umweg über die Adolphebrücke (“nei Bréck) nehmen sollen. Verlangt man von einem Autofahrer hingegen, er soll z.B. einen 5 KM langen Umweg fahren, was in etwa die Entsprechung wäre für den Umweg den die Radfahrer zur Zeit machen müssen, weil der Viadukt immer noch gesperrt ist, dann heulen sie aber! Das wäre ja schlecht für die Umwelt, so das heuchlerische Argument der leidenschaftlichen NUR-Autofahrer, die seit ihrem 18. Lebensjahr in keinem Fahrradsattel mehr sassen, wenn überhaupt schon mal, und es gewohnt sind keinen Meter mehr zu Fuss gehen zu müssen und die Bewegungsenergie aus dem Benzin ziehen. Der Radfahrer muss dagegen richtig in die Pedale treten und kann sie nicht einfach nur benippen…
    Überhaupt finden die NUR-Autofahrer, sollten Radfahrer nur noch in ihrer Freizeit auf möglichst billig angelegten Wegen auf dem Lande fahren, aber bitte nicht in der Stadt! Und wird mal eine Brücke nur für Radfahrer eingerichtet oder ein Feldweg geteert, blöken sie in den Foren rum, deswegen sollte jetzt aber bitte kein Freizeitradler mehr vor ihnen auf der Hauptstrasse sein wenn sie gerade “Biergcourse” mit ihrem Auto spielen wollen, schliesslich würden sie ja mit ihren Steuern die Strassen bezahlen. Meist sind es Männer so ab 50 und es ist ihnen noch nicht mal peinlich dass sie damit unfreiwillig preisgeben, was für unterdurchschnittliche Schüler sie einst waren, die wohl Kreide holen geschickt worden waren, als der Lehrer in “Initiation à la vie active” erklärte, dass alle Steuern in einen Säckel kämen und z.B. von der “Steier um Benzin” keineswegs die Strassen bezahlt würden. Oder haben sie unter der Bank die Bravo oder die Kicker gelesen? Nee, ich glaube, eher mit dem Nachbarn Mau Mau gespielt.

    Critical Mass möchte, dass die Autofahrer es zumindest in den Städten, wie früher bis in die 1970er Jahren als völlig normal akzeptieren, dass auch Fahrräder wieder auf der Fahrbahn fahren, wo sie sich angewöhnt hatten der König zu sein. Aber es gibt noch viel zu tun, und die Reaktion schläft nicht!

    Ausgebremst

    Inzwischen habe ich in Michael Merten, den habe ich der Trierer CM abgeworben3, einen zuverlässigen Mitstreiter gewonnen und er organisierte einen Flyer, Marco holte ein Angebot für ein neues Logo ein und hoffentlich funktioniert http://www.criticalmass.lu/ auch bald.

    Wir fuhren dann noch im Januar, es kamen trotz der Kälte 8 Leute. Zum 28. Februar lag ich schwer erkältet im Bett, da sind die Freunde aber auch gefahren. War es ein Vorzeichen? Im März kam dann der Shutdown wegen der Covid-19 Pandemie! Am 14. März wollten wir noch in Trier eine Poolnoodleaktion starten, aber alle Aufmerksamkeit richtete sich schon auf die gefährliche Krankheit, wir sagten sie ab. Wir wollten da nicht aus der Reihe scheren und die CM für März und April fielen aus.

    Erste Critical Mass unter Corona Bedingungen gefahren

    Vor zwei Wochen fuhr ich dann noch mal bei einer Aktion in Trier mit. Doch, doch, ich kam da zufällig mit dem Rad vorbei. Es regnete und so wollte ich eine Pause machen und mich ein wenig ausruhen, drum stellte ich mich unter die Kolonnaden. Dann merkte ich, dass immer mehr Radfahrer ankamen und irgendwann entdeckte ich Anja. Natürlich ging ich zu ihr hin um sie zu grüssen, denn ich hatte sie schon lange nicht mehr gesehen und freute mich. Sie zeigte mir ihr tolles neues Faltrad, und auch andere Radfahrer schauten zu. Natürlich hielt ich mich schön auf Distanz zu ihr und den anderen, die meisten kannte ich ja gar nicht und zusammen wohnen tun wir ja auch nicht.
    Dann hörte es auf zu regnen, und einer der Radfahrer fuhr los, zufällig in die Richtung in die ich auch wollte, also fuhr ich dem hinterher und die anderen auch. Es machte mir dann aber irgendwie doch Spass und wir fuhren immer weiter. Gut, dass wir jetzt mehrmals um den Stadtkern rumfuhren war vielleicht etwas ungewöhnlich für eine Spazierfahrt, aber ich hatte ja Zeit….

    Zeit des Erwachens. Die CM auch in Luxemburg wieder aktiv

    Inzwischen kannte auch Luxemburg einige Lockerung und erlaubt auch wieder Versammlungen mit bis zu 20 Menschen, die nicht miteinander verwand sind. Dennoch wagten wir es nicht, für die CM zu werben, und am Freitag fuhr ich zur Place de la constitution an die “Gëlle Fra” und fragte mich, wer überhaupt kommen würde. Nur Michael, Marina und Camille hatten die Absicht bekundet, fahren zu wollen. Ich war um 17:53 da. Dann trudelte einer nach dem anderen ein, rein zufällig natürlich, sie hatten sich wohl an den Flyer und an die Tradition erinnert. 14 Personen zählte ich, ohne dass wir das verabredet hatten! Der Bedarf an Aktion pro Fahrrad scheint da zu sein.
    Irgendwann fuhr einer los, und die anderen ihm hinterher, so wie es sein sollte. Unterwegs warb Michael noch eine junge radelnde Touristin aus Kroatien an, die mit uns fuhr. Hätte die CM in Deutschland stattgefunden, hätten wir nun die ausreichende Anzahl an Teilnehmern gehabt um von der Verbandsregel zu profitieren, aber der Code de la route aus Luxemburg hat keine solche Entsprechung.


    1. Wer nicht weiss was Critical Mass ist, hier ein paar erklärende Texte:

      []

    2. Hier bekamen wir letztes Jahr zusätzliche Konkurrenz durch die von mir gutgeheissene Fridays for Future Bewegung []
    3. Nein, natürlich nicht, Michael hat einfach inzwischen eine Arbeitsstelle in Luxemburg und ist nun Pendler wie ich []
  • Heraldik 29.05.2020 No Comments

    Steen Clemmensender betreibt die Seite armorial.dk, auf der er Informationen über mittelalterliche Wappenbücher für Kenner zusammenstellt. Am 15 Mai 2020 erwies er sich als nun schon der zweite, der mich darauf aufmerksam machte dass es Fachleute gibt, denen anders als mir die Person des G. Strasser bekannt war. Letzterer veröffentlichte 1917 den von mir kürzlich digitalisierten Aufsatz:

    Wappengruppen in Luxemburg und der Eifel

    Die Ehre als erster sich gemeldet zu haben um meine Wissenslücke zu füllen, gebührt aber Karl Solchenbach, der mich bereits am 28. April 2020 per Mail darüber informierte um wen es sich bei G. Strasser handelt. Beiden meinen herzlichen, aufrichtigen Dank.

    Zunächst einmal hiess G. Strasser gar nicht Georg, sondern Gotthard (oder Gothard). Als ich meine Bemühungen veröffentlichte hatte ich vom Vornamen gesichert nur den Anfangsbuchstaben “G.”. Zunächst glaubte ich an einen Luxemburger, weil er über Luxemburgische Geschlechter schrieb und da der Name “Strasser” bei uns doch sehr weit verbreitet ist. Ich war daher schon erfreut auf Regesta Imperii wenigstens eine Art Werkverzeichnis zu finden: http://opac.regesta-imperii.de/lang_en/autoren.php?name=Strasser%2C+Georg

    Dort schrieb ich auch den falschen Vornamen “Georg” ab, und die Liste hatte erste Zweifel an der Zugehörigkeit zu Luxemburg gesät. Vielleicht eher ein Trierer Historiker ? Ich stellte mir allerdings, meinen gepflegten Vorurteilen folgend einen Gymnasiallehrer vor, etwa so wie der berühmte Professor Rath aus Heinrich Manns Roman “Professor Unrat“, der abends immer an seinen “Partikeln bei Homer” schreib. Doch nun war es ein preussischer Berufoffizier.

    Karl Solchenbach reichte mir auch die folgenden Links weiter:

    1. http://www.wgff.de/trier/tr-pub-Strasser.htm
    2. https://www.stadtarchiv-trier.findbuch.net/php/main.php?be_kurz=4e4c2053747261c39f6572#4e4c2053747261c39f6572

    Demnach wurde Gotthard Strasser am 20. Mai 1843 in Hermeskeil, also gar nicht mal so weit von Luxemburg entfernt geboren. Sein Vater war Notar und die Familie zog später nach Schweich an der Mosel. Folgerichtig besuchte Gotthard Gymnasien in Trier, später dann in Münstereifel wo er auch 1861 das Abitur erlangte. Danach meldete er sich zum Militär, zunächst ab dem 2. Oktober 1861 in Koblenz bei der 8. Artillerie-Brigade, und wurde Berufssoldat. Er nahm denn auch als Artillerieoffizier am deutsch-französischem Krieg von 1870/71 teil, zeitweise sogar als Adjutant des Kommandeurs der Belagerungsartillerie auf der Südfront von Paris. Als solcher durfte er bei der Kaiserproklamation im Schlosse Versailles am 18. Januar 1871 zuschauen.
    Er machte dann Karriere als Offizier,

    1. 1890 Ernennung zum Oberst.
    2. 1891 Inspekteur der 4. Fußartillerie-lnspektion zu Metz
    3. März 1893 General.

    Wegen gesundheitlicher Probleme schied er aber bereits 1895 aus dem Dienst und zog sich nach Wiesbaden in den Ruhestand nach zurück, wo er am 21. Juni 1923 starb. Er hatte also trotz schlechter Gesundheit für damalige Zeiten beachtliche 81 Jahre erreicht.
    Deutlich wichtiger für unser Interesse, war seine nebenberufliche Tätigkeit, denn er widmete sich der Wappenkunde und der Familieforschung. Genauer kann man das in seiner Biographie durch die westdeutsche Gesellschaft nachlesen, auf die ebenfalls Karl Solchenbach meine Aufmerksamkeit lenkte und wo ich obiges auch herhabe: http://www.wgff.de/trier/download/Strasser/Sammlung-Strasser1_Einleitung.pdf
    Dort wird sein Werk folgendermassen umrissen:

    Strassers Arbeitsgebiet war zunächst die Wappenkunde und weitete sich mit der Zeit immer mehr zu einer fast alle Adelsgeschlechter der Eifel und des Luxemburger Landes, sowie eine Reihe bedeutender bürgerlicher Geschlechter umfassenden Familienforschung aus. Seine Arbeiten wurden in Fachkreisen anerkannt durch die Ernennung zum korrespondierenden Mitgliede der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde und zum Ehrenmitgliede der Geschichtlichen Abteilung des Großherzoglichen Instituts zu Luxemburg.

    Daher also auch die Publikation in Luxemburg. Seine schwache Gesundheit und später der verlorene erste Weltkrieg und dessen Folgen verhinderten die Umsetzung seines Planes, ein Trierisches Wappenbuch herauszugeben. Es ist da nur folgerichtig, dass er das Stadtarchiv Trier zum Erben seiner genealogisch-heraldischen Sammlung einsetze.

  • Wie angekündigt, habe ich jetzt alle Zeichnungen aus der belgischen Provinz Luxemburg überprüft und so gut wie alle neu gezeichnet. Als Beispiel für die Unterschiede, besehe der Leser sich das Wappen der Stadt Bastogne:


    Der Hauptunterschied ist der, dass ich irgendwann 2010 einen neuen Zeichenstil entwickelt hatte, den ich nun umgesetzt habe:

    1. Die Berandung aller Figuren soll immer 2 Pixel breit sein
    2. Die Farbe der Berandung soll braun sein, und zwar mit dem RGB Wert hexadezimal: #493d00 und nicht mehr schwarz wie davor. Viele Figuren sind nämlich selber schwarz, dann verschwindet die Berandung und es sieht komisch aus.
    3. Die Übergänge sollen HART sein, das hat Vorteile beim Ändern der Farben.


    Vor allem gegen den letzten Punkt hatte ich zuvor oft verstossen, ich verbot mir jetzt sozusagen, die Figuren einfach zu schrinken. Bei GIMP führte das nämlich zu fliessenden Übergängen, was gut aussehen kann, es aber halt leider nicht immer tat. Insbesondere, kann man die Figur dann nicht mehr ohne weiteres für ein anderes Wappen verwenden.
    Unglücklicherweise war ich da grad mit den belgischen Wappen durch, und hatte sie, anders als die aus dem gleichzeitig gestarteten Projekt Armorial Loutsch nicht nachträglich neugezeichnet.
    Am 20. Oktober 2009 nämlich stellte ich das Projekt “belgische Wappen” vor, das erste und einfachste Wappen, Bouillon ward schon zuvor am 18.10.2009 hochgeladen und am 5. Dezember, einen Tag vor Nikolaus 2009 meldete ich Vollzug, ich hatte die belgischen Wappen so weit fertig.

  • Ich habe seit Dienstag eine Zeichnung zu jedem Gemeindewappen angefertigt und hochgelanden für die gesamte

    belgische Provinz Lüttich

    .

    Écartelé : en 1, de gueules au perron haussé, supporté par trois lions sur trois degrés, monté,pomme de pin, sommé d'une croix pattée, le tout d'or, accosté d'un L et G majuscules du même , en 2, de gueules, à la fasce d'argent, en 3, d'argent, à trois lions de sinople, armés et lampassés de gueules, et couronnés d'or, en 4, burelé d'or et de gueules, enté en pointe d'or, à trois cors de chasse de gueules, virolés et enguichés d'argent.

    Armes de la province de Liège

    Damit ist die erste Teilarbeit des neuen Projektes erledigt.
    Darüber will ich nun ausführlicher berichten.

    Warum nehme ich die Wappen der Provinz Lüttich in meine Sammlung auf?

    Zwei belgische Provinzen grenzen an das Grossherzogtum, Luxemburg und Lüttich. Die Gemeinden der Provinz Luxemburg stellte ich schon 2009 bereit, bei Lüttich grenzt allerdings nur die südlichste Gemeinde Burg Reuland an uns. Daher beliess ich es zunächst bei den Gemeinden die zur südlichen deutschsprachigen Gemeinschaft, einem Teil der Ostkantone, denn ich stellte mich noch in die Tradition Loutsch, nur jene Gebiete berücksichtigen zu wollen, die mal zum Herzogtum Luxemburg gehört hatten, der ich auch noch anhing, als ich mich 2011 an die Wappen der deutschen Grenzgemeinden wagte. Erst später befand ich, dass das Konzept “Beschränkung auf das alte Herzogtum” zumindest bei den Gemeindewappen nicht viel Sinn macht und weitete das Interessegebiet auf die engere Grossregion aus und so entschied ich nun, nicht nur die ganze deutschsprachige Gemeinschaft, nicht nur das Arrondissement Verviers, sondern die ganze Provinz Lüttich aufzunehmen!

    Meine Beziehung zur Provinz Lüttich


    Beim Zeichnen stellte ich fest, dass mir die Ortsnamen der Provinz Lüttich sogar viel geläufiger sind als die meisten der Provinz Luxemburg sobald sie westlich von Arlon, das ich natürlich sehr gut kenne, oder Bastogne liegen! Der Grund dafür findet sich natürlich in meiner Biographie. Jahrelang fuhr ich regelmässig von meinem Heimatdorf Küntzig zum Studium nach Aachen und zurück:

    • Der Zug hielt dann u.a. in Trois-Pont, Aywaille und natürlich Liège. Dann waren noch Verviers und Welkenraedt weitere Zugstationen nach dem Umsteigen in Liège-Guillemins.
    • Durch Lierneux und Theux und Pepinster umfuhren wir Lüttich, wenn wir die Weststrecke über die Autobahn wählten.
    • Manche meiner Kollegen mit denen ich mitfuhr und später auch ich selber fuhren aber auch gerne die Strecke durch die Ostkantone und das Ösling, vor allem wenn wir es nicht eilig hatten, oder noch jemand aus dem Osten oder Norden mitgenommen werden sollte. Dann kamen wir durch Burg Reuland, Sankt Vith, Amel , Malmédy,manchmal Spa.
    • Mit meinen Kumpels vom AV d’Letzebuerger besuchte ich gerne unsere Freunde die in Lüttich studierten, gingen gerne aus im Carré, besonders zu Saint Nicolas.
    • Und last but not least, führten Radtouren in meiner Freizeit mich nach Raeren oder Kelmis und sogar nach Herstal. Dort soll der Aachener Lokalheilige Karl der Grosse zur Welt gekommen sein, den sie daher auch im Wappen führen.
    • Auch nach dem Studium führten mich touristische Gründe immer wieder in die Gegend, z.B. zur Baraque Michel ins hohe Venn (haute faignes), also auf das Gebiet der Gemeinden Jalhay, Malmedy und Waimes.

    Kurz: ich war immer sehr gerne in Lütticher Provinz gewesen und gehe auch heute noch gerne hin.

    Kurz zur Geschichte der Provinz Lüttich

    An den Gemeindewappen kann, zumindest der Kenner, meistens die Geschichte der Gegend ablesen und die der Provinz Lüttich ist sehr vielseitig!
    Seitdem im Spätmittelalter die Burgunderherzöge, Verwandte und Vasallen der französischen Könige, begonnen hatten, Territorien zu sammeln und so eine Art eigenes Reich zwischen Frankreich und dem heiligen römischen Reich aufzubauen, bildeten Luxemburg und Belgien praktisch bis 1839 mehr oder weniger eine Einheit unter wechselnden Herren: nach den Burgundern kamen die Habsburger, erst als Spanier dann als Österreicher, dann noch die Holländer, unterbrochen immer wieder durch Zeiten franzöischer Besatzung. Aber nur fast, denn zwischen Luxemburg und dem Rest von Belgien fanden sich einige unabhängig gebliebene Gebiete von denen das bedeutendste das Fürstbistum Lüttich war, dem erst die Besetzung durch die Truppen des revolutionären Frankreichs ein Ende bereiteten; wie dem gesamtem Ancien Régime, das ja auch so definiert ist.


    Die Franzosen gliederten all diese Gebiete links des Rheins in ihre Republik ein und schufen das Département de l’Ourthe. 1815 übernahmen die Holländer Teile dieses Departements und schufen die Provinz Lüttich und auf sie geht auch das Provinzwappen zurück. In diesem spiegelt sich dabei eher die Geschichte des gerade abgeschafften Fürstbistums, denn das der neuen Provinz:

    1. Die löwenstützte Marktsäule in Feld 1 steht natürlich für die Stadt Lüttich
    2. Aber bereits der silberne Balken auf rot in Feld 2 erinnert an das ehemalige Herzogtum Bouillon an der franzöischen Grenze, das da schon lange nicht mehr zu Lüttich gehört hatte. Bouillon gehört heute zur Provinz Luxemburg.
    3. Die drei gekrönten grünen Löwen im Feld 3 stehen immerhin für die Markgrafschaft Franchimont, deren Wappen das der Familie Lannoy ist, welche lange die Markgrafen waren. Deren Gebiete gehören heute durchaus zur besagten Provinz.
    4. Die Streifen stehen für Looz, ein Gebiet das heute in der Provinz Limburg und in den Niederlanden zu finden ist.
    5. Die Spitze unten, die drei Jagdhörner stehen für die Grafschaft Horn mit der Stadt Roermond, das heute auch in der Provinz Limburg zu finden ist.


    Dafür findet sich die für die genannte Provinz namensgebende Stadt Limburg, heute in der Provinz Lüttich, ohne dass dies ins Wappen von dieser einging. Wohl aber in die einiger Gemeinden.
    Betrachten wir mal einige “Wappengruppen”:

    Wappen mit Bezug zu Luxemburg


    Hier wären als erstes die beiden südlichen deutschsprachigen Gemeinden Amel (frz. Amblève) und Bülliungen (Bullange) zu nennen, welche den roten Löwen auf blauen Streifen in ihr Wappen integriert haben. Die gehörten unter dem Ancien Régime auch zum Herzogtum und der Bezug ist naheliegend, weil das moselfränkische Deutsch was dort gesprochen wird auch noch ohne weiteres als Luxemburgisch durchgeht.

    Aber auch französischsprachige, wallonische Gemeinden haben den Luxembuger Löwen im Wappen, so die Stadt Aywaille, die schon nicht mehr im Arrondissement Verviers sondern Liège liegt. Das Wappen kombiniert die von Luxemburg und Limburg, zu den Herzogtümern die Gebiete der Gemeinde frührer gehörten.
    Etwas unerwartet finden wir das Wappen Jehan de Luxembourg aus einer Nebenlinie der Grafen von Luxembourg, seine Nachfahren waren Herren und Geschworene von Hollogne-aux-Pierres bis 1664.

    Wappen mit den drei grünen Löwen der Lannoy


    Die de Lannoy hatten einen Zweig im luxemburgischen Clervaux. Aus dieser Familie stammt auch Prinzessin Stéphanie, die Frau unseres Thronfolgers Guillaume.

    Wappen mit Heiligenfiguren


    Beim Zeichnen entdeckte ich erstaunlich viele Gemeinden, die ihren Schutzpatron ins Wappen hoben. Auf den zweiten Blick erstaunt das schon nicht mehr so, denn der Grossteil des Gebietes gehörte früher geistlichen Herren, nicht nur das Fürstbistum Lüttich ist hier zu erwähnen, sondern auch z.B. die Abtei Stavelot.

    Der Wolf des heilige Remakel


    Es gibt auch zwei Heilige, die haben regelrecht aus dieser Gegend gewirkt:

    1. Der heilige Hubertus, der Bischof von Lüttich war und unerfindlichen Gründen irgendwann zum Schutzpatron der Jäger aufstieg und von seinem Vorgänger in dieser Funktion, dem heiligen Eustachius das Damakuserlebnis einer Bekehrung zum Christentum nach einer Begegnung mit einem Hirschen mit Kreuz zwischen dem Geweih, geerbt hat.
    2. und der Heilige Remakel, dessen Grosstat es war, einen Wolf der sein Reit- oder Tragetier getötet zu zwingen, dann dessen Arbeit zu verrichten, die darin bestand Steine für den Klosterbau herbei zu schleppen.

    Wappen mit den Burgen, Türmen und anderen Gebäuden

    Am meisten aber fand ich … Gebäude!

  • Es sind zwar schon einige Resultate zu sehen, ich will aber hier erst noch mal etwas detaillierter skizzieren, wie ich die mir kürzlich vorgenommenen Aufgaben angehe. Grundsätzlich habe ich zwei Typen von Arbeiten: Wappen zeichnen und Wappen beschriften. Letzteres ist zur Zeit das arbeitsintensivste. Folgende Teilarbeiten müssen erledigt werden:

    1. Alle Wappen der Provinz Lüttich zeichnen.
    2. Die Zeichungen eines Grossteil der Wappen der Provinz Luxemburg erneuern.
    3. Einige wenige Zeichnungen der Wappen der Gemeinden des Grossherzogtums erneuern.
    4. Die Wappenbeschreibungen+weitere Informationen über die Gemeinden für die Provinzen Lüttich und Luxemburg aus dem Armorial Communal de Belgique, communes wallonnes, bruxelloises et germanophones von 2002 raussuchen. Diese wertvolle Quelle will ich künftig angemessener würdigen.
    5. Weitere Informationen zu den besagten Gemeinden in anderen Quellen suchen.
    6. Diese in einer Einheitsdatei zusammenfassen.
    7. Alles in eine einheitliche Form bringen (Struktur und HTML).
    8. In dieser Datei, die Links auf die Heraldikbegriffe (Lexikon) setzen.
    9. Zu jeder Luxemburger Gemeinde, die Entstehungsgeschichte schreiben.
    10. Die gesammelten Textschnipsel in die jeweiligen Datenbankeinträge einpflegen.

    Wie das künftig aussehen kann, habe ich schon mal für die Gemeinde Dippach vorexerziert.


    Zwar werden die obigen Aufgaben ungefähr in dieser Reihenfolge angegangen, aber bis zum Punkt 8 können sie auch parallel angegangen werden, was ich auch tue.

  • Heraldik 13.04.2020 1 Comment

    Nachdem ich mit der Überarbeitung der Table héraldique des Armorial Loutsch drei der, letztes Jahr fälschlicherweise als kleineren Umfangs angesehenen, Reparaturarbeiten erledigt hatte, verblieben noch vier:

    1. Französische Wappenbeschreibungen für die deutschen Gemeindewappen erstellen
    2. Wappenzeichnungen für die H.L.T. von 1966 anfertigen
    3. Zeichungen für die Wappen die ins Wappen der Hohenzollern eingingen anfertigen.
    4. Zeichungen für die Wappen aus dem Anhang der “10 mittelrheinische Wappengruppen” anfertigen.

    Also eine grosse Beschriftungs- und drei Zeichenarbeiten!
    Die Wappen der Hollerzollern verwarf ich gleich, die haben für Luxemburg eigentlich gar keine Bedeutung. Die deutschen Gemeindewappen beschriften wären zwar nötig, aber ich wollte erst mal eine kleinere Arbeit. Eine solche wären die 10 mittelrheinischen Wappengruppen, obwohl 260 Wappen auch nicht gerade wenig sind.
    Also begann ich mit H.L.T. Hierbei stiess ich aber auf ein Problem das mir wiederum schön öfter begegnet ist: Ich sehe ein Wappen, das mich an eines erinnert das ich doch schon gezeichnet haben und finde das dann nicht mehr! Mir fehlt eine richtig gute Suchfunktion für Wappen.
    Neben dem schon beklagtem Umstand, dass ich für die meisten deutschen Wappen keine französische Wappenbeschreibung habe, ist einer der Gründe für die schlechten Suchergebnisse der, dass ich in die Wappenbeschreibungen Links auf die Einträge im Lexikon eingeflochten habe!
    Suche ich also z.B. nach dem Begriff “Lion d’or”, also alle goldenen Löwen, dann tut WordPress sich natürlich das im Text “D'<a href=”/lexikon/azur”>azur</a> au <a href=”/lexikon/lion”>lion</a> d'<a href=”/lexikon/or”>or</a>” zu finden.
    Die Lösung könnte die sein, dass ich die Wappenbeschreibung dann in dem Feld “Alternative Text” eingebe. Das gab es führer nicht und eigentlich für die (Er)Blinde(te)n gedacht, die sich so das Bild vorlesen lassen können. Somit hätte ich auch was dafür getan, barrierefreier zu werden!
    Allerdings hiesse das dann nicht nur, die bisher vorgesehenen deutschen Gemeindewappen alle noch einmal durchzugehen, sondern ALLE! Damit wäre ich vermutlich für den Rest des Jahres beschäftigt, also will so eine Aktion gut überlegt sein. Das sollte man mit einer kleineren Einheit mal beginnen. Ich besann mich der Wurzeln fasse für die nächste Zeit folgende drei Aufgaben ins Auge.
    Zunächst einmal mein ältestes Projekt Gemeindewappen aus Luxemburg. Hier gilt es die Qualität zu verbessern, es fehlte hier, anders als bei den wappen aus dem Armorial Loutsch die aufwendige Verlinkung der Heraldikbegriffe. Bei meiner Technik ersetze ich mit Notepad++ z.B. das Wort “lion” durch “<a href=”/lexikon/lion”>lion</a>”. Damit sich der Aufwand lohnt, ist es sinnvoll diese Operation nicht Wappen für Wappen durchzuführen, sondern erstmal mehrere Beschreibungen von vielen Wappen zusammenzustellen und die Operation dann erst durchzuführen. Daher beschloss ich diese Operation nicht nur das Grossherzogtum durchzuführen sondern auch für die belgischen Provinzen Luxemburg und Lüttich. Ausser der Provinz Luxemburg grenzt auch die Provinz Lüttich an unser Land, daher hatte ich 2011 auch einige Wappen aus dieser auf Wiesel.lu aufgenommen. Weil wir also schon dabei sind, nehmen wir einfach ALLE Wappen aus Lüttich auf.

    1. Gemeindewappen des Grossherzogtums Luxemburg:
      • Einige wenige haben noch Zeichungen alten Stils. Die müssten endlich erneuert werden.
      • Es fehlt noch fast durchgängig die Verlinkung der Heraldikbegriffe.
      • Ich hatte es von Anfang an vorgesehen aber nie gemacht: viele Leser fragen mich immer wieder, wie die Wappen denn entstanden sind. Ich verweise dann meistens auf die Quelle, damit tun sich aber alle Nichteinwohner schwer, die keinen Zugang zur Luxemburger Nationalbibliothek haben, und sowieo alle die gar nicht oder nur schlecht französisch sprechen.
    2. Gemeindewappen der belgischen Provinz Luxemburg:
      • Hier sind noch fast alle Wappen im alten Stil gezeichnet und müssen erneuert werden.
      • Die meisten Wappen sind hier beschriftet, aber noch kaum eines ist verlinkt.
      • Die Quellenangabe habe ich meistens gemacht, aber sie sollen sauberer dargestellt werden.
    3. Gemeindewappen der belgischen Provinz Lüttich:
      • Die meisten Zeichnungen müssen erstmal erstellt werden, dafür gibt es keine mehr im alten Stil.
      • Hier war fast kein Wappen beschriftet, also müssen die Beschreibungen aus der Quelle herausgesucht werden, inklusive der Quellenangaben.
      • Und natürlich die Verlinkung der Heraldikbegriffe

    Das wären also drei neue Aufgaben, statt der alten vier. Mit dem Zeichnen der Lütticher Wappen habe ich schon mal angefangen. Den Fortschritt der Arbeiten dokumentiert hierbei dann eine Tabelle unter Staatliche Wappen, in die ich die zu bearbeitenden den Einträge aus Luxemburg, Belgien (und Deutschland) zusammengefasst habe.

  • website 05.04.2020 No Comments

    Vor drei Tagen informierte ich die Leser, dass es möglicherweise zu einer temporären Unterbrechung der Erreichbarkeit von wiesel.lu kommen könnte.

    Hintergrund ist der, dass WordPress mir ein paar Konfigurationsverbesserungen aufgegeben hatte um meinen Auftritt sicherer zu machen, dazu gehörte auch die Einrichtung eines sogenannten SSL Gateways. Zum Glück bot OVH die Gratiseinrichtung eines solchen Gateways an. Soeben erreichte mich die, vermutlich wieder automatisch generierte Mail von OVH dass das Vorhaben gescheitert ist, weil:

    Notre système a détecté que le domaine www.wiesel.lu n’a pas été mis à jour pour pointer vers votre SSL Gateway. Cette configuration est indispensable pour que nous puissions générer votre certificat SSL.

    Nous avons le regret de vous informer que nous avons été dans l’obligation d’annuler votre demande de mise à jour.

    Nun ja, gerade darum, mir beim Ändern dieser Einträge “mis à jour pour pointer vers votre SSL Gateway” zu helfen hatte ich OVH ja gebeten und es kam keine Antwort! Denn niemand anderes als OVH selber ist der Registrar, bei dem diese Änderung vorgenommen werden müsste. Als erstes hatte ich, ganz klassisch noch am 02.04.2020 selber eine Mail an support@ovh.net geschickt, nur damit man mir um 11:33 Uhr mitteilt, dass das nur eine Adresse ist, an die man gar nichts schreiben darf, obwohl noch in der besagten Mail vom 05.04.2020 um 11:16 Uhr das genaue Gegenteil behauptet wird:

    Pour toute information complémentaire, contactez-nous : support@ovh.com
    Cordialement,
    Votre Service client OVH

    Erreichbarkeit wird also nur vorgegauckelt.
    Dann loggte ich mich im Kundencenter ein und wollte als erstes mal meine Adresse richtig eingeben. Leider ist die Eingabemaske dazu zu minderwertig programmiert. Ursprünglich muss sich das Validierungsskript wohl daran gestört haben, dass ich einen luxemburgischen Lebensmittelpunkt, erkennbar an meiner Telefonnummer, aber eine deutsche Wohnadresse habe. Eine weitere Erfahrung dieser Art, bloss 12 Jahre später! Viele andere Konzerne sind in der Hinsicht ja auch so egoistisch rückständig im Denken (und auch diese). Aber selbst wenn ich die luxemburgische Anschrift meiner Eltern eingebe, das System akzeptiert es nicht, es ist einfach zu schlecht!
    Dann versuchte ich es selber, ich entdeckte FAQ Seiten, es sah vielversprechend aus, schliesslich verstehe ich als Diplomingenieur für Elektro- und Informationstechnik ja doch noch ein klein wenig was davon, auch wenn ich seit 10 Jahren nicht mehr in dem Bereich arbeite. Ich entdeckte zwar eine Stelle, wo ich die aktuellen DNS Informationen zwar auslesen, aber nicht wo ich sie ändern konnte. An einer Stelle “Weiterleitung” konnte ich immerhin die IPv4 Angaben eingeben, was ich auch tat. Ein Eingabefeld für die IPv6 ? Fehlanzeige!
    Also richtete ich mich mit meinem Anliegen am 3.4. an so eine Chatfunktion, es kam die Antwort “ich verstehe Sie nicht, bitte formulieren Sie ihre Frage im Stil “Wie kann ich blablabla machen?”.
    Auf der anderen Seite sass offensichtlichst kein Mensch, sondern nur ein Computerprogramm, das im Grunde nur die Antworten auf die FAQs vorlesen kann. Und wenn es das konkrete Problem nicht als FAQ gibt, tja dann…
    Gestern wurde es mir dann zu heikel und ich stellte eine Supportanfrage, die aber auch unbeantwortet blieb. Vermutlich, wie alles heutzutage, aufgrund von Personalmangel wegen Corona. Klar, hab ich Verständnis für. Nur nützt mir das nix.
    Was lernen wir daraus? die uralten Sprichwörter stimmen!

    • wie gewonnen so zerronnen!
    • was nix kostet, taugt auch nix!

    Immerhin konnte ich mich dadurch etwas mit der neuen Oberfläche von OVH familiarisieren und habe bei der Gelegenheit die Stelle entdeckt, wo ich das PHP Update durchführen konnte! Das führte zwar, wie in der Vergangenheit, wo ich mich mit einer Konfigurationsdatei behalf, zunächst wieder zu einem Zusammenbruch des Auftrittes (critical error), aber inzwischen ist WordPress auch da besser geworden: diesmal sagte es mir, welches Plugin den Fehler verursachte!
    Unglücklicherweise mein eigenes, das ich brauche um die Wappenlisten (wie Armorial Loutsch oder die Liste der deutschen Gemeinden) zu generieren. Andererseits kann ich aber auch sagen, glücklicherweise, denn es erwies sich, dass die Inkompatibilität in einem Teil zu finden war, mit dem Excelfiles generiert werden können, eine Funktionalität die ich heute nicht mehr benutze. Einfach auskommentiert und es klappte. Danach habe ich dieselbe Operation auch bei aachen.lu durchgeführt und konnte auch dieses endlich auch PHP-mässig auf den neuesten Stand bringen.

  • Heraldik 03.04.2020 1 Comment

    Hiermit möchte ich noch auf ein kleines Digitalisierungsprojekt aufmerksam machen, das ich grösstenteils in der Weihnachtszeit durchgezogen habe:
    Im Jahre 1917 hat ein gewisser G. Strasser einen Aufsatz mit dem Titel:

    Wappengruppen in Luxemburg und der Eifel

    beim Verlag M. HUSS. in Luxemburg veröffentlicht.

    Die Identität des Autors konnte von mir nicht ganz geklärt werden. Es handelt sich offensichtlich um Georg Strasser. Er könnte sowohl ein luxemburgischer, als auch ein Trierischer Autor gewesen sein, ich vermute eher letzteres. Eine Recherche im Internet ergab folgende vielversprechende Treffer:

    Hier ein Ausschnitt der Suchergebnisse:

    1. Grabsteine der Herren v. Esch in Sehlem und Clausen ¦ Strasser, Georg. (1927) – In: Trierer Zeitschrift vol. 2 (1927) p. 99-102
    2. Burg Hartelstein in der Eifel unter den Herren von Schönberg 1480 ¦ Strasser, Georg. (1921 – 1924) – In: Mitteilungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde vol. 3 (1921/24) p. 30-32
    3. Wappengruppen in Luxemburg und der Eifel ¦ Strasser, Georg. (1919) – In: Publications de la Section historique de l’Institut (Royal) Grand-Ducal de Luxembourg vol. 59 (1919) p. 339-367
    4. Das Wappen der Herren von Manderscheid in der Eifel, an der Saar und Mosel ¦ Strasser, Georg. (1918 – 1921) – In: Mitteilungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde vol. 2 (1918/21) p. 110-113, 138-142, 169-173
    5. Alte Häuser in Trier ¦ Strasser, Georg. (1918 – 1919) – In: Trierische Chronik Ser. NF, vol. 15 (1918/19) p. 21-29

    Usw. Er hat wohl hauptsächlich in den 1910er und 1920er Jahren publiziert, vor allem in und über Trier und die Eifel. Leider sind mehr Details, insbesondere die Lebensdaten für mich jetzt so nicht auffindbar. Ich kann daher nicht mit Sicherheit angeben, dass er bereits mehr als 70 Jahre verstorben ist, gehe aber davon aus, weil unter der angegebenen Quelle einige digitalisierte Werke von ihm zu finden sind, z.B. Alte Häuser in Trier, aber soweit ich das überblicken kann, keine nach 1930.

    Auf diesen Beitrag war ich vor Jahren aufmerksam geworden, als ich eigentlich auf der Suche nach dem Aufsatz “10 mittelrheinische Wappengruppen” von Felix Hauptmann war. Letzteren hatte Dr. Loutsch öfter als Quelle angegeben, ich vermutete eine Abschrift in der Nationalbibliothek finden zu können, dem war aber nicht so. Stattdessen stiess ich auf Strasser und konnte so erstmal nicht sehr viel mit dem Text anfangen.
    Nachdem ich 2012 dann den Beitrag von Felix Hauptmann “10 mittelrheinische Wappengruppen” im Netz gefunden und aufbereitet hatte, dachte ich nicht mehr an Strasser. Doch dann wollte ich ausmisten, weil ich Platz brauchte und fand ihn wieder.
    Hauptmann stellt 10 Wappengruppen vor:

    1. Die Gruppe Daun. (Gitter)
    2. Die Gruppe mit dem Frauenarm.
    3. Die Gruppe mit den Hämmern.
    4. Die Gruppe Virneburg. (mehrere Rauten oder gerauteter Schild)
    5. Die Gruppe mit dem Zackenbalken.
    6. Die Gruppe mit dem Schach.
    7. Die Gruppe mit dem Ankerkreuz.
    8. Die Gruppe des Lilienhaspels.
    9. Die Gruppe mit dem Schildchen.
    10. Die Gruppe mit den drei Rauten.

    Wobei für Luxemburg vor allem die mit dem Gitter, Ankerkreuz und eben das Schildchen wichtig sind.

    Strasser schliesst an Hauptmanns Grundgedanken an und behandelt zwei:

    1. Schildchen rot in silbernem Felde, das sind hauptsächlich die Grafen v. Vianden und die von ihnen abstammenden Herren v. Brandenburg und v. Schönecken und ihre Burgmannen.
    2. Wappen mit dem Hirschgeweih, die man seiner Meinung nach hauptsächlich an der obern Kyll und Ahr fand.

    Ursprünglich wollte ich diesen Beitrag erst schreiben, wenn ich alles fertig habe.