Was sich schon am Donnerstag abgezeichnet hatte, ist seit gestern bestätigt: Vollsperrung der Strasse in Wasserbilligerbrück.
Schon am Wochenende hatte es sich angedeutet, überall waren Schilder die auf die Sperrung aufmerksam machten aufgestellt worden, so in Zewen wo den Kraftfahrern erklärt wurde, dass hier nun die letzte Wendemöglichkeit wäre. Sie waren aber noch überklebt.
Gestern bin ich dann nach Wasserbilligerbrück gefahren. Schon ab Löwener Mühle war die Strasse abgesperrt. Ich ging dann zu Fuss weiter um zu klären, ob man denn wenigstens mit dem Rad oder zu Fuss rüber kommt. Ja kann man!
Mit dem Aufreissen war schon begonnen worden. Auf dem Rückweg erklärte ich noch einigen Autofahrern was ich weiss. Ein Pendler zeigte sich völlig verzweifelt als ich ihm riet, bereits in Trier über die Mosel zu fahren, und dann in Grevenmacher wieder zurück aufs linke Ufer. Die Alternative über Liersberg erstmal das Sauertal hoch, oder durch die Weinberge ist auch nicht trivial für den der nicht von hier ist. Eine gute Frage ist auch, ob sie in Langsur auf der Brücke nun eine Ampelschaltung haben?
Heute morgen habe ich mich also auf mein KTM Terano gesetzt und bin nach Wasserbillig gefahren, 4,8 km. Wird ein richtiggehendes Sportprogramm die nächsten Wochen!
Nach so langen Jahren immer nur im Bus, genoss ich es richtig, auch mal wieder Zug zu fahren. Etwas ungünstig war, dass ich mein Fahrrad aufhängen musste. Ich befestigte es aber, damit es nicht hin- und herschaukelt. Angenehm, ich konnte daneben sitzen, denn das Abteil war leer, und ich konnte ein paar Notizen aufschreiben.
In der Mittagsstunde, eine schöne Überraschung: die Staatskantine hat ihre Pforten wieder geöffnet und direkt mit Spaghetti Bolognese, eines ihrer erfolgreichsten Menus angeboten. Endlich, mein persönliches Stück Normalität ist wieder hergestellt, jetzt glaube ich auch an das “Déconfinément”.
Auf der Rückfahrt merkte ich, dass man mit dem Rad zur Zeit im Bahnhofsviertel doch ziemlich aufgeschmissen ist. Ich fuhr wie immer, die Gaston Diderich runter, dann durch den Park, steuerte aber nicht gleich das Pole Nord an, denn die Ampelschaltung für Fussgänger und Radfahrer ist sehr ungünstig, da steht man ewig! Lieber fuhr ich Stück in Richtung “Foyer” und kreuzte die Strasse dort, wo die Avenue Joseph II hoch geht, denn dort wird noch nach Zeitschlitzen geschaltet und nicht per Bettelampel. Dann über die Brücke unter der Brücke (Pont Adolphe und die Rue Zithe Richtung Bahnhof. leider ist dort nur noch eine Fahrspur, auf der die Autos ewig stehen und natürlich keiner rechts Platz lässt. Morgen fahre ich anders!
Abends wollte ich wissen, wie man mit dem Auto denn vielleicht noch rüber käme. Daher fuhr ich mit dem Rad nicht direkt von Wasserbillig zurück, sondern erst nach Langsur. Dort führt noch eine, freilich einspurige Brücke über die Sauer. Polizisten standen dort auf unserer Seite, hielten die Autos auf und winkten ihren Kollegen auf deutscher Seite zu, um den Verkehr zu regeln. Ob sie demnächst eine Ampelanlage aufstellen?
Dann fuhr ich über den Brüderberg (vulgo Champagnerhügel) durch die Weinberge, am Grutenhäuschen vorbei nach Igel. Etwas oberhalb der Löwener Mühle, mitten im Weinberg, kam mir ein Auto auf dem Feldweg entgegen. Es holperte sehr auf dem grasbestandenem Weg. Der Fahrer fragte mich, ob ich wüsste, wie man die Baustelle umfahren könnte. Ich war völlig ausser Atem wegen dem Anstieg. Jedenfalls nicht daher, wo Sie gefahren sind, das ist nur ein schmaler Pfad. Ich schickte ihn nach Langsur zurück, wenn er nich den Weg nach Liersberg finden würde.
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