Beim Bereitstellen des 3000. Wappen kündigte ich ja bereits an dass ich mir seit längerem Gedanken mache, wie ich nicht nur die Masse der hier vorgestellten Wappen vergrössern, sondern auch die Qualität des Dargebotenen verbessern könnte. Diese Gedanken treiben mich zwar seit längerem um, die Einzelaufgaben habe ich auch bereits als Projekte formuliert, wusste mir aber nie so recht die Zeit für die konkrete Umsetzung zu nehmen. In den letzten Tagen habe ich mir, angeregt durch ein Telefongespräch mit Michael Schroeder hierzu einige Gedanken gemacht, die ich den Lesern nun mitteilen will:
Um dem Leser langfristig mehr bieten zu können, als nur die Zeichnungen der Wappen aus dem “Armorial Loutsch” mit den Wappenbeschreibungen, sind ein paar zusätzliche Arbeiten erforderlich.
Die französischen Blasonierungen sind für den Laien schwer zu verstehen und ich bekomme öfter von Lesern zu hören, dass sie sich zwar für die Zeichnungen und die Geschichte die dahinter steckt begeistern können, die Fachsprache sie aber abschreckt sich mit der Heraldik zu beschäftigen. Genau das haben die standesbewussten Esoteriker die seit dem Ende des Mittelalters im Wappenwesen tonangebend waren vermutlich auch erreichen wollen. Doch auch wenn moderne Heraldiker versuchen den Wust an Fachausdrücken zurückzuschneiden, dessen Nichtbeherrschen einst wappenführende Emporkömmlinge entlarven sollte, ohne Blasonierung kommt die Heraldik in Luxemburg nicht aus. Damit es aber leichter wird diese Texte zu lesen schwebt mir als mein Beitrag zur Demokratisierung der Heraldik schon seit längerem vor, dass die Ausdrücke alle verlinkt wären: der Leser klickt bei einem Begriff in der Beschreibung einfach auf diesen und kommt auf eine Seite im Lexikon wo dieser dann erklärt wird.
Beim Hauptprojekt sind nun zwei sich ergänzende Arbeiten nötig:
- In einer großen Textdatei (nicht online!) sind mittels einem Texteditor alle Fachausdrücke mit Links zu versehen.
- Damit dadurch keine Links entstehen die ins Leere zeigen, müssen einzelne Artikel im Lexikon erst angelegt werden, z.B. der zu den marques de marchand.
Die erste Aufgabe erledige ich mit einem Texteditor, hierbei benutze ich schlicht das Feature “replace”1 grob gesagt:
- aus “D’or au lion d’azur, armé, lampassé et couronné de gueules.“
- mach “D’or au lion d’azur, armé, lampassé et couronné de gueules.“.
Weil ohnehin diese Textdatei zu überarbeiten ist, will ich mich bei der Gelegenheit dran begeben bei jedem Bild die Quelle explizit anzugeben. Bislang behalf ich mich mit dem allgemeinen Hinweis unter /heraldik/quellen, dass wenn nichts anderes angegeben wäre, das Wappen dem Loutsch entnommen wäre. Da ich vermute dass die meisten Leser nicht über meine Startseite sondern via Suchmaschine direkt zu den Wappen kommen (ganz viele über Google images), bekommen sie das so aber nicht unbedingt mit! Es soll dadurch auch besser kenntlich werden, welche Texte von mir sind, und wo ich andere nur zitiere, indem Zitate in
Blockquotes
gesetzt werden. In dem Zusammenhang will ich auch darauf hinweisen, dass ich letzte Woche auch eine Seite für ein paar Angaben zu einer weiteren wichtigen Quelle, dem Armorial Communal du Grand-Duché bereitgestellt habe.
Zur zweiten Aufgabe ist zu sagen, dass mein Lexikon ursprünglich auf jenem Kurzaufriss heraldischer Begriffe basiserte den Dr. Loutsch seinem Armorial 1974 beigefügt hatte. Er hielt diesen erfreulich kurz, schliesslich bot er kein Handbuch zu Wappenkunde sondern eine Wappensammlung an, also nahm er nur jene Begriffe auf die in seinem Buch auch wirklich vorkamen und liess zudem jene weg, wo der Begriff in der Fachsprache auch nicht viel anders ist als in der französischen Alltagssprache. Was sollte er seinem frankophonen Publikum auch erklären was ein cerf (Hirsch) oder chien (Hund) wäre? Mein Anliegen ist etwas anders gelagert und daher bin ich nun dabei, das Lexikon mächtig aufzubohren! Denn:
- wende ich mich an ein Publikum, dem die deutsche Sprache leichter von den Lippen geht und
- eröffnet mir dieses Vorgehen die Möglichkeit eine zentrale Sammelstelle für Informationen zu dem betreffenden Begriff einzurichten, etwa statistischer Natur (wie oft kommt der Begriff vor), Literatur- und andere Verweise, oder eine Stelle um Hilfestellung beim Zeichnen zu geben.
Diese Arbeiten werden einige Zeit dauern, und natürlich die Gesamtumsetzung des Projektes verlangsamen. Dafür werden in den kommenden Wochen viele Seiten zum Lexikon dazu kommen und andere überarbeitet werden. Da man in WordPress den Pages nicht so leicht wie den Posts ansieht dass welche hinzugekommen sind, habe ich vorübergehend ein zusätzliches Widget “vor kurzem überarbeitet” der Sidebar angefügt.
- ich ersetze also z.b. den String ” fasce ” durch “<a href="/heraldik/lexikon/fasce">fasce>/a&glt; “. Schwierigkeit: es sind recht viele, und im französischen sind noch Mehrzahl und weibliche Form zu berücksichtigen. Ausserdem folgende Punkte, Kommas, Semikolons etc [↩]