Letzte Woche war ich mit dem IVV in Limpach spazieren. Es ist toll, dass das wieder möglich ist. Dabei kam ich an der Kirche vorbei, die mir im Januar schon einmal aufgefallen war, denn über dem Eingang prangt ein Allianzwappen!
Dieses wollen wir uns mal näher betrachten:
Unter einer Krone sehen wir zwei runde Schilde. Ist typisch für das 18. JH und in der Tat, gibt die Inschrift, 1780 als Jahr der Errichtung der Kirche an.
- Das heraldisch rechte (im Bild links) ist viergeteilt mit in I und IV einem Schragabalken (Bande) und in II und III ein Balken belegt mit Kreuzchen und begleitet von Lilien.
- Das andere Wappen ist sogar noch übersichtlicher, zwei gekreuzte Pilgerstäbe (bourdon), darüber eine Jakobsmuschel (coquille)
Diese Wappen sind mit den Elementen leicht zu identifizeren, auch ohne die Inschrift zu lesen:
Für den “Mann” steht das Wappen der Famille Geisen-Schellart, und für die “Frau”, das Wappen der de Lafantoine, eine Familie die ursprünglich aus Marville stammt.
Das bestätigt auch die Inschrift, sie lautet ungefähr (ich krieg nicht alles sicher entziffert):
J:C:A:GEISEN.EQUES.TOPARKA.IN.DICKERICH.LIMPAC.GORCY.C:M:S:V:P.ET.V:D.COMITISSA.A.A.LAFONTAINNE.ET.LIANBNOCONUR.CONTUX.CONSTR..1780
Also ein Ritter (eques?) und Fürst (toparka?) in Diekirch, Limpach und Gory namens J.C.A Geisen. Was C.M.S.V. heissen könnte, keine Ahnung!
Mit der Gräfin (Comitissa) A.A. Lafontaine (?)
Ich verstehe wirklich nicht genug von diesen Inschriften um sie sicher deuten zu können 🙁
Die Gemeinde Reckange sur Mess schreibt auf https://www.reckange.lu/fr/la-commune/informations/histoire über die Geschichte des Dorfes Limpach u.a.:
Limpach, das Böhmerrecht befreit war, war bis 1630 eine Grundherrschaft mit niederer und mittlerer Gerichtsbarkeit, die zur Richterei Küntzig und zur Probstei Luxemburg gehörte. Dann erhielt der Herr von Tavigny die Hochgerichtsbarkeit im Dorf. 1708 ging die Herrschaft auf Philippe-Jacques de Geysen über.
1763 wütete ein Sturm in Limpach, mehrere Häuser sowie die Kirche wurden in arge Mitleidenschaft gezogen. Das heutige Gotteshaus stammt aus dem Jahre 1780. Die feierliche Einweihung geschah am 18. August 1782.
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