Ich habe noch die letzten verbliebenen unbekannten Wappen der Gemeinde Herrstein nachgeliefert. Ich möchte drei davon beispielhaft hervorheben:
- Das Wappen des Hauptortes Herrstein selber, weil es die Schachmuster beider Sponheimer Grafschaften übernahm, der vorderen und der hinteren.
- Die Gemeinde Fischbach (an der Nahe), als weiteres Beispiel des doch sehr verbreiteten Sponheimer Schachs und die gekreuzten Hämmer.
- und schliesslich die Gemeinde Sien, weil sie völlig aus der Art schlägt. Die Siener haben mit Sponheim nix am Hut, sondern erinnern lieber an andere Adlige, wie die Herren von Sickingen (Kugeln), die den Ort evangelisch machten, an Salm-Kyrburg (Salme), und mit der unteren Schildhälfte an die Ritter von Sien.
Ein Wappen bereitet nach wie vor Schwierigkeiten Langweiler:
Neben der Zeichnung, die so auch auf der Homepage der Gemeinde http://www.langweiler.eu/ geführt wird, gibt es auf Wikipedia zwei konkurrierende Wappenbeschreibungen, welche beide nicht zur Zeichnung passen:
Unter https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Wappen_im_Landkreis_Birkenfeld#cite_note-31 steht:
Schild, durch ein schmales, weißes Kreuz in vier Flächen aufgeteilt. Das linke – obere, sowie das rechte – untere Viertel sind rot-silber geschachtelt. Im oberen – rechten Viertel ist auf gelbem Grund ein weißes Gefäß , im unteren – linken ein brennender Kohlenmeiler auf grünem Grund dargestellt.
und unter https://de.wikipedia.org/wiki/Langweiler_%28bei_Idar-Oberstein%29#Wappen hingegen:
Schild, durch ein schmales, weißes Kreuz in vier Flächen aufgeteilt. Das rechte obere, sowie das linke untere Viertel sind rot-silber geschacht. Im oberen linken Viertel ist auf goldenem Grund ein1 im unteren rechten ein brennender Kohlenmeiler auf goldenem Grund dargestellt.
Beide Male geht von einem weissen Kreuz die Rede, das aber nicht zu sehen ist, derweil die Beschreibungen ansonsten beim Schach die heraldischere Farbangabe “silber” benutzen. Einmal ist das Taufbecken weiss auf gelbem Hintergrund, was ein schwerer Verstoss gegen die Farbregeln darstellen würde, ein ander Mal fehlt seine Beschreibung völlig, dann ist ein gelbes Feld grün. Keine Ahnung wo die Beschreibung eigentlich herkommt, aber auf der englischen Wikipediaseite https://en.wikipedia.org/wiki/Langweiler,_Birkenfeld#Coat_of_arms schlummert noch eine Variante:
The German blazon reads: Schild, durch ein schmales, weißes Kreuz in vier Flächen aufgeteilt. Das linke-obere, sowie das rechte-untere Viertel sind rot-silber geschachtelt. Im oberen-rechten Viertel ist auf goldenem Grund ein schwarzes Gefäß, im unteren-linken ein brennender Kohlenmeiler auf goldenem Grund dargestellt.
Übrigens sind bei allen Gemeinde aus dem Landkreis Birkenfeld, die englischen Wikipedia Seiten auskunftsfreudiger als die deutschen, die meisten geben das Wappen an. Das ist mir auch noch nie untergekommen 🙂
Vielleicht kommt das daher, dass die Gemeinde (laut Wikipedia) in den 1960ern mal eingemottet wurde, und erst 1992 erneut selbständig wurde? Das Wappen von damals haben sie jedenfalls nicht übernommen:
Dessen Beschreibung lautete:
“In schräglinks geteiltem Schild vorne in Gold ein roter blaubewehrter und -gezungter Löwe nach links, hinten in Schwarz unter einem goldenen Wellenbalken ein goldenes Mühlrad.”
Zur Bedeutung fand ich bei Franz-josef Heyen und Theresia Zimmer im “Wappenbuch des Landkreises Birkenfeld”, Herausgegeben vom Landkreis Birkenfeld, Koblenz 1966:
Der vordere Schildteil verweist auf die ehemalige Zugehörigkeit zur Wild- und Rheingrafschaft. Wellenbalken und Mühlrad versinnbildlichen die Mühlen in der Gemeinde.
Genehmigt durch Erlaß des Ministeriums des Innern vom 20. juli 1964.
Da das Wappen aber offensichtlich von der Gemeinde geführt wird, sah ich keinen Grund, die Zeichnung nicht nachzuempfinden und das Wappen in die Sammlung aufzunehmen.
- hier fehlt ganz klar etwas [↩]