Bei der Nachbearbeitung der Liste der Wappen der Gouverneure Luxemburgs konnte ich nun, nach der spanischen Epoche, auch jene der ersten französischen “Fremdherrschaft” abschliessen. Am schwierigsten war natürlich das Wappen des Eroberers von 1684, des marquis CRÉQUY, einfach weil es so viele Felder hat. Dabei fiel mir auch mal wieder ein Fehler im Armorial Loutsch auf: Auf seiner Zeichnung sind in Feld 8 (“unten links”), Leoparden statt leopardisierte (=schreitende) Löwen zu sehen.
Der Marquis entstammte einer langen Reihe bedeutender Feldherren Frankreichs und ist meines Wissens ausser Philipp dem Guten der einzige der jemals die Festung Luxemburg eingenommen hat, was sicherlich eine großartige militärische Leistung war.
Kriegerisch begann also die erste französische Epoche, denn Ludwig XIV wollte den Spaniern unbedingt ihre Niederlande (=die meisten Gebiete der heutigen Staaten Belgien und Luxemburg) entreissen und konnte auch beträchtliche Teile davon auch definitiv annektieren. Zur Rechtfertigung ersannen er und seine Berater die sogenannte Reunionspolitik1. Erst auf einem späteren Friedensschluss, nachdem der Versuch auch die Pfalz so zu reunieren gescheitert war, musste Louis XIV Luxemburg wieder rausrücken.
Die meisten anderen Wappen waren recht leicht zu zeichnen, hier drei ausgewählte:
Dr. Loutsch gibt als Quelle für die meisten von ihnen folgendem Werk an:
Meurgey – de Tupigny: Armorial de la Généralité de Paris, Mâcon 1965
Loutsch wertete die Zeit unter dem Sonnenkönig übrigens als günstig für Luxemburg, weil die von ihm gestellten Verwalter weitaus fähiger gewesen wären als jene der Spanier:
Le projet d’annexer le Luxembourg à la France était un vieux projet que Louis XIV ne fit que reprendre de ses prédécesseurs. Jamais la France n’avait accepté la mainmise par l’Empire sur la Lotharingie et il faut reconnaître que cette tutelle n’était pas non plus acceptée par les habitants de ces pays «lorrains». C’est bien la rais on pour laquelle Charles-Quint avait associé les Pays-Bas à l’Espagne et non pas à l’Empire. Mais l’administration espagnole s’étant rendue passablement impopulaire, il n’est pas étonnant que la France ait trouvé de nombreux adhérents au Luxembourg. La conquête du pays se fit progressivement, mais dès 1681 une administration française s’installa à Arlon, alors que la ville de Luxembourg ne capitula que le 4 juin 1684.
Si les destructions avaient été épouvantables, l’administration française se fit assez rapidement aimer par la rapidité des reconstructions, l’épanouissement du commerce et surtout le libéralisme du régime, comparé à celui des Espagnols. Il faut dire aussi que les gouverneurs furent presque des gens de grande qualité.
Ich kann es nicht beurteilen, ob diese Einschätzung nur Loutschs Frankophilie zuzuschreiben ist (er studierte immerhin in Paris), oder im Kern zutrifft, also auch von der Bevölkerung die Besetzung gutgeheissen wurde. Wenn ich mir hier die jüngst vom Nationalarchiv publizierten Erinnerungen des Echternacher Ordensmannes Oswald Keess durchlese, scheint das zumindest nicht von allen Zeitzeugen so gesehen worden zu sein.
Jedenfalls brachten die Franzosen des Louis XIV auch den Baumeister Vauban in die Stadt und der bauten die Festung dann uneinnehmbar aus. Ludwig muss sich wohl sehr sicher gewesen sein, dass er die Stadt auch würde behalten dürfen, wenn er soviel in sie investierte. Übrigens widmete die Zeitschrift “Ons Heemecht” ihre Oktobernummer von 1934 ganz der Einnahme der Stadt durch die Franzosen von 1684!
Loutsch nahm auch den Verwalter Jean-Baptiste de MAHIEU in seine Liste der Gouverneure auf, obwohl der gar kein Gouverneur war, sondern nur der Mann dahinter der die eigentliche Arbeit machte (bestätigte auch Keess). Da muss ich mich dann wohl dem Meister erneut anschliessen, voilà hier noch die beiden Varianten des Wappens Mahieu: