Letzte Woche begab ich mich dann zur Nationalbibliothek und konsultierte J.C. Loutsch’s Armoirial du Pays de Luxembourg (1974) um Frage zu klären, wie das Wappen der Du Prel denn nun wirklich aussieht:
- Sterne (wie auf der Zeichnung) oder Sonnen (wie in der Beschreibung)
- Ist der Sparren (Chevron) nun engreslé (wie auf Zeichung) oder dentelé (wie in der Beschreibung)
Ich hatte am 16. März darüber berichtet, dass mir aufgefallen war dass dieses Wappen ein besonderes Element hätte, das ombre de soleil, die Zeichnung im Armoirial Communal aber Sterne aufweist. Wenig später fiel mir dann zudem auf, dass der Sparren auch nicht mit der angegebenen Beschreibung übereinstimmt.
Es ist in der Heraldk wohl so, dass dem Text gegenüber der Zeichnung der Vorzug eingeräumt wird, aber was wenn der Text falsch abgeschrieben wurde? Loutsch’s Beschreibung von 1974 gibt folgendes an:
De gueules au chevron engreslé d’argent accompagné de trois étoiles (parfois des ombres de soleil) à sept rais d’or;
Die Linienführung ist also rund (engreslé), aber es sind also, sowohl Sonnen als auch Sterne möglich. Witzigerweise sind Sterne ja auch Sonnen, nur dass das im Mittelalter noch keiner wusste, hihi. Nun war klar wie der Künstler von 1989 (vermutlich Loutsch selber! Denn die Zeichnungen der Wappen des Ancien Régime weisen einen ganz anderen Stil auf, als der von Marcel Lenertz, der zweifellos die Wappen der Gemeinden gezeichnet hat) auf die Sterne kam: Er hatte die Zeichnung von 1974 im Kopf und richtete sich nach der. Am erschreckensten war aber für mich, dass ich mich verlesen hatte: 7 Strahlen haben die Sterne (oder die Sonnen), so dass ich die Zeichnungen auf jeden Fall noch mal neu machen muss. Hier beide Varianten:
Die Familie der Du Prel stammt ursprünglich aus der burgundischen Freigrafschaft (Franche Comté) hat im 19. JH das Schloss von Erpelding besessen, der Ortschaft aus der mit großer Wahrscheinlichkeit meine Vorfahren stammen. (Der erste nachgewiesene Erpelding lebte Anfang des 18. JH in Bourscheid, was nicht wirklich weit von Erpelding weg ist.
Ein Du Prel hat übrigens eine eigene Homepage http://www.duprel.com, die sehr interessant ist. Dort wird auch die Geschichte des Schlosses Erpelding (http://www.duprel.com/22pageduprel/index2.html) aufgeführt und einzelnen Linien und berühmte Sprosse der Du Prels (http://www.duprel.com/22pageduprel/index.html) vorgestellt. So auch den Okkultisten Carl du Prel (1839 -1899) und seinen Neffen den nationalsozialistischen Autor und Juristen Maximilian du Prel marquis d’Erpeldange, baron de Chapois (1904 – 1945 ) dem Pressechef des Generalgouverneurs Hans Frank im besetzten Polen.