Die Regeln der Heraldik legen dem Künstler Einschränkungen auf, so dürfen laut Farbregeln nur sehr wenige Farben verwand werden: weiß und gelb, sowie rot, grün, blau und schwarz und noch das selten verwendete Purpur. Die Wappen dürfen sich nicht durch Farbnuancen unterscheiden, denn ursprünglich erfüllten sie einen militärischen Zweck, und die Freund-Feinderkennung anhand des auf das Schild gemalten Wappens stand im Vordergrund.
Weiß und Gelb waren dabei ursprünglich die Farben des Schildes (gelb für das Holz, und Weiss für den gelegentlichen Stoffüberzug). Später, als dieser ursprüngliche Zweck in den Hintergrund trat, nannte man Weiß und Gelb auch noch gerne Gold und Silber, um sie als “Metalle” zusammenfassen zu können und gegenüber den fünf anderen Farben abgrenzen zu können. Denn es ist so, dass sich Metalle und (Rest-)Farben abzuwechseln haben. Also in etwa: ein roter Löwe in silbernem Feld ist ok, ein roter Löwe in blauem. nicht.
Wappen sollen (theoretisch!) eindeutig nur einer bestimmten physischen oder moralischen Person (Staat, Gemeinwesen, Familie) zuzuordnen sein, daher wurde es wichtig, anderen Leuten, auch weit entfernt lebenden unbekannten, das Aussehen des eigenen Wappens mitzuteilen und so entstand dann die Sprache der Wappenbeschreibung, die Blasonierung. Diese war also wichtig, und daher gilt auch die Regel, “le texte prime le dessin“, d.h. wenn zu einer Zeichnung eine widersprechende Wappenbeschreibung vorliegt, dann gilt letztere.
Noch später kam dann der Buchdruck, und der brachte zwar endlich eine preiswerte Möglichkeit, die Wappensammlungen (Armorials) auch mit Illustrationen zu versehen und so zu veröffentlichen. Aber andererseits kennt der Buchdruck zunächst nur schwarz und weiß, und so wurden die Schraffuren erfunden, um auch in Druckwerken (oder auch auf Bauwerken) eindeutige Abbildungen des Wappens bekannt zu machen.
Für alle die ihre Wappen gerne am PC mit GIMP erstellen wollen, hier noch mal meine Farbtabelle, nun erweitert um die Schraffuren:
Abb. | heraldischer / | trivialer Name | Hex. Farbwert (RGB) |
---|---|---|---|
argent | silber | #C0C0C0 | |
or | gold | #FFD700 | |
gueules | rot | #FF0000 | |
azur | blau | #0000FF | |
sinople | grün | #008000 | |
sable | schwarz | #000000 | |
pourpre | purpur | #800080 |
So, und was wenn sie nun die Schraffuren in Gimp verwenden wollen? GIMP bietet die Möglichkeit eine Fläche mit einem Muster zu füllen. Dazu müssen Sie
- Das Muster auswählen. Ggf. muss die Box erst eingeschaltet werden mittels:
- Rechter Maustaste
- frz. Fenêtre->Calques, Canaux, Chemins
- Die geschlossene Fläche auswählen mit dem Zauberstab
- Rechte Maustaste klicken, Menupunkt “Edit->Fill with pattern” frz. “Edition->Remplir avec un motif”, Tastenkombination:
+;
Nur mögen Sie feststellen: Hups, diese Muster kennt Gimp ja gar nicht! In der Tat, GIMP kennt sie nicht, ich habe sie auch erst erstellen müssen. Aber Sie können sie herunterladen:
Download it:heraldique2pxgimp-pats.zip
Dann auspacken in den Ordner :
- Windows: C:\Program Files\GIMP-2.0\share\gimp\2.0\patterns
Edit 2-2-2012: Hier wäre der wiederhergerstellte Download mit den neu erstellten Mustern. heraldique2pxgimp-pats
Download-Link?
Hallo,
der Artikel “” ist sehr interessant.
Aber der Link zu “heraldique2pxgimp-pats.zip” ist wohl nicht vorhanden.
Ich würde es gerne nutzen. Kann ich das irgendwo runterladen?
Vielen Dank im Voraus
Gruß
Jörn Knabbe
Download-Link?
Hallo nochmals,
ist die Datei “heraldique2pxgimp-pats.zip” schon gefunden worden?
Vielen Dank im Voraus
Gruß
Jörn Knabbe
Nein, Sie wurde definitiv beim Hosterwechsel vergessen, und der Rechner auf dem ich sie damals erstellt hatte ist längst verschrottet. Ich müsste sie neu erstellen.
Der Verlust fiel mir aber kaum auf, weil ich selber praktisch nicht mit Druckfassungen, also diesen Schraffuren arbeite.
So, ich habe die Dateien neu erstellt. So viel Arbeit ist das auch nicht. Probieren Sie es jetzt mal..