Wenn Igel für etwas bekannt ist, dann für seine Säule, einem Grabmal aus der römischen Antike. So muss alles was die Igeler unternehmen am besten etwas mit der Säule zu tun haben, so dachte wohl auch Dr. Hans-Werner Weisskircher, der ortsansässige Zahnarzt als der seine Mitbürger zu einer kleinen Veranstaltung einlud mit den Worten:
Infos und Musik im Innenhof bei der Igeler Säule
Am Samstag, den 23. Mai um 19 Uhr 30, findet im Innenhof hinter der
Igeler Säule/ Gemeindehaus ein kleines Event statt, bei dem mit
musikalischer Begleitung Infos zu den Bau- Maßnahmen um die Igeler Säule
präsentiert werden. Referentin: Silke Oeffling, Musik: HW und Freunde.
Mich erreichte die Einladung über den Heimat- und Kulturverein Agulia, und ich folgte ihr gerne. Wer sich nicht gut in Igel auskennt, hätte aber etwas Schwierigkeiten gehabt es zu finden, mir war der Innenhof auch unbekannt. Aber er konnte ja nicht weit sein.
Hier erwartete mich dann erst eine schwierige Sitzplatzsuche, denn die Veranstaltung war gut besucht. Zum Glück wurde ich von den Mitbürgern freudig empfangen und sie rückten für mich ein wenig zusammen.
Es wurden deutsche und englische Lieder vorgetragen. Die deutschen waren alle aus den 1930er und 1940er Jahren ausgewählt, oft Filmmusik rund um die Themen, Nacht, Mai und Freundschaft. Hier einige die ich mir merken konnte:
- “Das gibts nur einmal, das kommt nicht wieder”, ursprünglich vorgetragen von Lilian Harvey in “der Kongress tanzt (1931)
- “Ein Freund, ein guter Freund”, aus Die drei von der Tankstelle mit Heinz Rühmann, Willy Fritsch und Oskar Karlweis (der dritte, dessen Namen Dr. Weisskircher entfallen war – mir sagte er auch nichts-)
- “Kauf dir einen buten Luftballon”, aus dem Film Der weiße Traum von 1943
- “In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine” (Franz Grothe/Willi Dehmel) aus dem Tonfilm Die Frau meiner Träume von 1944 zu dem Dr. Weisskircher bemerkte: ”
da stelle man sich vor, der sitzt mit den Nachbarn zusammen im Luftschutzbunker und dichtet dann, “in der Nacht ist der Mensch nicht gerne alleine..”
Bei den englischen Liedern habe ich den, sicherlich vorhandenen, roten Faden nicht erkannt. Es waren aber alles ruhige, passende Lieder. Leider bin ich zu unmusikalisch um sie richtig einordnen zu können, ich habe zwar alle gekannt, und doch keinen Titel mir behalten können.
Das Wetter, etwas kühl spielte aber insofern mit, dass es wirklich trocken blieb.
Es wurde gesungen, bis es dunkel genug war, damit der Lichtbildvortrag starten konnte. Die Landschaftsarchitektin Silke Oeffling, auch eine Igelerin, trug dann ihr Konzept zur Neugestaltung des Gartens hinter der Igeler Säule vor, bzw. erläuterte, was letzten Herbst/Winter schon alles erreicht worden ist.
In früheren Jahren, so um 1910, war hinter der Säule schon sowas wie eine Parkanlage, die Grundstücke gehören auch zum grössten Teil der Gemeinde. Es blieb in den letzten Jahren nur eine Treppe nach oben, welche auf beiden Seiten mit Zäunen eingeengt war, die Vegetation war so hoch gewachsen, dass man selbst von ganz oben, unterhalb der alten Kirche kaum noch etwas sehen konnte.
Das wurde alles bis Ende Februar gerodet, nachdem man einen Zugang für die Bagger hatte schaffen können.
Die Trockenmauern wurden freigelegt und restauriert, und einige Bäumchen angepflanzt! Die Auswahl fiel auf Pflanzen, welche die Römer mitgebracht: Quitten, Rosen und so eine Frucht, welche den Leuten heute selbst für Marmelade nicht mehr gut genug wäre und nur noch für Schnäpse beliebt, deren Name mir aber schon wieder entfallen ist.
Am nächsten Tag bin ich dann, bei strahlendem Wetter zur alten Kirche hochgefahren und habe ein paar Bilder gemacht, um mich zu vergewissern dass ich alles richtig verstanden hätte 🙂
Zum Schluss erhielten, sowohl die Referentin, als auch die Musiker ihren wohlverdienten Applaus! Letztere gaben dann noch “What a wonderful World” zu.
Hallo Daniel, der Bericht ist super und so konnte ich mir auch eine Vorstellung von dem Abend machen, an dem ich leider nicht teilnehmen konnte. Weiter so….
Viele Grüße Renate
Jetzt weiss ich wieder, welche Früchte noch angebaut werden: Mispeln!