Seitdem ich meine Mitgliedschaft in der ALGH erneuert habe, welche zuvor mehrere Jahre für mich in der Versenkung verschwundenen war, erhalte ich wieder regelmäßig den Familijefuerscher. Die letzte Ausgabe die ich bekam, war der FF 89 von März, April, Mai in welchem Jean Malget einen weiteren Kleriker1 der Neuzeit mittleren Ranges aber Luxemburger Herkunft dem allgemeinen Vergessen entrissen hat. Nicolaus Arresdorff war, nach Malgets Beschreibung ein Weihbischof von Münster, der aus Limpach stammte und in der Zeit der Gegenreformation kurz vor Ausbruch des 30 jährigen Krieges wirkte und der eine umfangreiche heute verschwundene Büchersammlung (Bibliothek) hinterliess. Den Löwenanteil der dieser FF Ausgabe macht die Beschäftigung mit dieser verlorenen Bibliothek aus: Die Seiten 33 bis 125, wobei das Heft insgesamt 128 bedruckte hat.
Für meinen Auftritt und mich am interessantesten ist, neben der Abbildung eines Gemälde des Klerikers auf dem Deckblatt und einer von Marcel Lenertz im Jahre 2004 nach dieser Vorlage gefertigten Zeichnung auf der Rückseite, was Malget auf Seite 11 schreibt, hier insbesondere in den Fussnoten 26 und 27, denn hier behandelt er sein Wappen! Es kommt im “Loutsch” nicht vor, ich vermute dass dem Dr. die Familie Arresdorff unbekannt war.
Die Blasonierung hat demnach Freund Jo Kohn geliefert, ich erlaube sie mir hier wieder zu geben, auch weil sich wohl der Fehlerteufel eingeschlichen denn die Angabe der Tingierung der Rose (de gueules) fehlt:
Ecu:
Coupé d’azur à deux gerbes de blé d’or posées en pal et d’or à la rose de gueules boutonnée d’or, feuillée de sinople.
Cimier:
Mitre à deux fanons, accostée à dextre d’une crosse d’or, garnie d’argent, à senestre d’une épée d’argent, la garde d’or.
Malget zitiert einen lateinischen Vers, den er als eine Anspielung auf das Wappen deutet:
VenIt In LaetItIa Deferens ManIpULos sVos,
den er mit Er kam in der Freude, tragend seine Ährenbündel. übersetzt. Malget plädiert weiter dafür dass die Ähren für die Herkunft des Bischofs aus dem Großbauerntum stünden und erwähnt dass ein gewisser Wilhelm Kohl in seiner Schrift “Nicolaus Arresdorff (1593-1620). In Germania Sacra, 51-54 dagegen einen Anklang an den Familiennamen Arresdorff gesehen hätte.
- FF 88 war im wesentlichen ein von Jean-Claude Muller bearbeiteter Nachdruck einer Doktorarbeit aus den 30er Jahren, die sich mit Johann Friederich Schannat beschäftigte. [↩]