Zur Zeit arbeite ich Rietstaps Tafel 5 ab. Auf der gibt es vor allem Tiere, die es eigentlich nicht gibt, wie Jungfrauenadler (Harpie), Zentauren, Greife (griffon) etc.
Drei Tiere sind hervor zu haben, die es in der Natur sehr wohl gibt:
- Die Antilope
- den Tiger
- und den Panther
Weil diese Tiere, so wie sie dargestellt werden mit den real vorkommenden Entsprechungen kaum etwas gemein haben, fügt der moderne Wappenkenner in seiner Beschreibung gerne noch das Adjektiv “héraldique” an, schliesslich gibt es ja vielleicht auch noch Wappen, wo diese Tiere in ihrer natürlichen Form vorkommen.
Im Mittelalter dachte man sich nichts dabei, Tiger, Panther und Antilope, waren wie der sehr viel verbreitetere Löwe Tiere, welche die Europäer nie zu Gesicht bekamen, entsprechende Vorstellungen machten sie sich über sie. Man beachte auch: der “heraldische” Löwe oder Adler hat mit den tatsächlichen Tieren ja auch nicht so viel Ähnlichkeit. Dem Ritter kam es auf eine Stylisierung an, bei der das Tier und damit sein Wappen gut zu erkennen und von dem seiner Gegner zu unterscheiden war.
In dem Zusammenhang gibt es in Rietstaps Liste noch ein Tier, das im Mittelalter zwar heimisch war, über das die Menschen aber völlig falsche Vorstellungen hatten: So glaubte man z.B, das Feuer könnte dem Salamander nichts anhaben, weshalb man ihn auch Feuersalamander nannte. Das ging so weit, dass die Menschen irrtümlich annahmen, ein Feuer löschen zu können indem sie Salamander hinein warfen.
Wie man sieht, auch der Salamander sieht als Wappentier nicht sehr vertraut aus.