In der Nacht vom 24. auf den 25. Juni dieses Jahres fegte ein kleiner Sturm durch Luxemburg. Es war ein typisches Sommergewitter, kein besonders dramatischer Sturm doch er fand (auch) ein prominentes Opfer: die 650 Jahre alte Dorflinde meines Heimatdorfes Clemency. Die mächtige Krone wurde so stark durchgerüttelt dass es sie zerriss! Ich war an dem Wochenende nicht zuhause, da wir uns auf einer deutschen Fanmeile ein Fussballspiel der Weltmeisterschaft angeschaut hatten, doch bei meiner Rückkehr machte ich einige Fotos.
Wenn man einem Text des SAUL Projektes glauben darf, dann war dieser Baum zugleich der älteste Baum des Luxemburger Landes. Die Dorflegende wollte natürlich, dass St. Maximinus von Trier (gest. 359 n.Chr.) sie gepflanzt haben soll, der Patron der Kapelle neben der sie stand. Sie wurde allerdings auf etwa 650 Jahre geschätzt. Schon in den 70er Jahren drohte der im Inneren bereits ziemlich morsche Baum auseinander zu brechen, damals konnte er noch durch einige größere Maßnahmen (Verfüllen der Löcher, Verbinden der Äste mit Stahlstreben zwecks besserem Haltes) erhalten werden.
Die Linde bildete zusammen mit der Kapelle DAS Wahrzeichen des Ortes, dessen Abbildung auf keiner Festbroschure fehlen durfte, so zuletzt noch als Zier der Festschrift Sapeurs Pompiers et Harmonie Clemency 1905-2005. Die Kapelle wurde übrigens erst 1982 wieder ihrem ursprünglichen Verwendungszweck zugeführt, zuvor diente sie als Garage für das Feuerwehrauto des bereits erwähnten Feuerwehr- und Musikvereins.
Weit spektakulärere Bilder als ich, hat mein junger Mitbürger Laurent geschossen. Freilich mit einen altersgemäß (er ist 16) schwülstigem Text (lassen sie sich von dem nicht stören), das ganze hat er unter dem bezeichnenden Arbeitstitel “People=Shit” im Netz bereit gestellt.