Gestern fand die Überreichung der Diplome an die Schüler statt, die in diesem und dem vergangenem Jahr Kurse bei Tripticon plus belegt hatten. Da Heike dieses Jahr den Kurs Excel I in der Internetstuff Wiltz unterrichtet hatte und die meisten ihrer Kursteilnehmer aus der Region “Clerf-Vianden” stammten, nahmen wir ebenfalls daran teil.
Wie das für Luxemburg üblich ist, bestand die Feier aus sehr vielen kleineren Reden der unterschiedlichsten Verantwortlichen. Zwar beteuerte jeder sich kurzfassen zu wollen, doch feuerten sie sich ständig gegenseitig an, immer wieder ans Microfon zu treten. Da auch den Verantwortlichen schon vorher klar war dass es so kommen würde, intermezzierten Musikschüler aus dem Konservatorium Clervaux die einzelnen Beiträge auf der Querflöte, wobei Sie von ihrem Lehrer am Spinett begleitet wurden. Die Namen konnte ich mir allerdings nicht merken. Natürlich ist diese Form für die Teilnehmer ermüdend, allerdings in Klein-Luxemburg kaum anders zu machen und so brachten alle Teilnehmer eine stoische Gelassenheit mit. Doch es lohnte sich, viel neues war zu erfahren:
- Den Anfang machte Charel Schmit, mit dem ich schon seit meiner Zeit als Studentenfunktionär befreundet bin, mit dem ich einst in der CSJ (http://www.csj.lu) zusammenarbeitete und dessen Mitarbeiter am IEES (http://www.iees.lu) ich ironischerweise später für einige Zeit wurde. Charel Schmit setzt sich nach wie vor sehr stark für seine Heimatregion, den Norden des Luxemburger Landes ein, obwohl auch er, wie die meisten Akademiker aus dem Ösling, längst nicht mehr dort arbeitet und auch nicht mehr dort wohnt. Das Tripticon ist quasi seine Schöpfung, er hat die Verantwortlichen der einzelnen Gemeinden aus dem Norden in jahrelange bearbeitet, zusammengebracht und bei der Stange gehalten, dass sie ihre Ressourcen zusammenlegen und das Tripticon unterstützen! Der Norden des Landes ist mit seinem Angebot an Computerkursen für einfache Bürger inzwischen nahezuvorbildlich für das ganze Land! Es stellte sich beim Ausrufen der Namen der erfolgreichen Schüler denn auch raus, dass auch nicht wenige Grenzgänger unter den glücklichen des Abends waren. Das Tripticon, das als ein Projet von Leader begann und inzwischen nebst Leader auch vom Unterrichtsministerium und von ELetzebuerg unterstützt wird, bietet inzwischen auch Sprachkurse an (daher “Tripticon PLUS” = plus Sprachen) und ist ein wichtiger Faktor im Bereich Erwachsenenbildung
- Das unterstrich auch Gaby Urbé, die Verantwortliche für die Erwachsenenbildung im Unterrichtsministerium. Sie liess es sich denn auch nicht nehmen, auf ihr eigenes Steckenpferd hinzuweisen: Ebac href=”http://www.ebac.lu (nein, nicht ebug!). Sie hob hervor, dass es sich bei dieser Möglichkeit mit den Mitteln des Internets, eine möglicherweise in Jugendtagen abgebrochene Schuldbildung incl. Abitur (auf frz. salopp “bac” genannt) nachzuholen, um ihre ureigenste Idee handelt, die schon länger in ihrem Kopf rumgespukt habe. Da Gaby Urbé (meines Wissens die Schwester des leider zu früh verstorbenen, sehr vielen alten Aachener noch gut bekannten Claude Urbé) selber aus dem Ösling stammt, sieht sie diese Möglichkeit als nahezu prädestiniert für den Norden an! Denn wie soll jemand, der schon eine Stunde Anfahrt in die Hauptstadt vor sich weiss, auf Dauer erfolgreich an Abendkursen teilnehmen?
- Dann stellte Julia Gregor-Rodrigues vom Leader, noch das hoffentlich zukunftsträchtige Nachfolgeprojekt des Tripticons vor, die Landakademie (nein, nicht das Landei!) vor. Besonders der Punkt “Mobilität” sprach natürlich uns frischgebackene Radfahrerfunktionäre (Heike und mich) unmittelbar an! Vielleicht ein Fall für die LVI ?