Vorbemerkung: Dies ist die elektronische Reproduktion eines Artikels den ich 1997 schrieb und den die damalige Unel auch in ihrer Zeitschrift veröffentlichte. Ich war 1993 in die UNEL eingetreten, weil ich sie sich gerade entideologisiert hatte und nun auch für nichtlinke Studenten wie mich, wieder eine ernstzunehmende Alternative zur ACEL geworden war. An letzterer störte mich z.B. dass ein Studentenverein mit 20 Studenten genausoviel Gewicht hatte, wie Brüssel (300 Studenten), Strasbourg (250 Studenten) oder eben Aachen (150 Studenten), das ich vertrat. In der UNEL war hingegen die Mitgliedschaft persönlich, ich sah in ihr durchaus das Potential dass es ein Massenverein werden könnte.
Vier Jahre nach meinem Beitritt zur UNEL merkte ich aber, dass die Entideologisierung aber wieder entwich. Die Linken wollten IHRE Bastion zurück, aber bitteschön trotzdem behaupten können, für alle Studenten zu sprechen. Diese Flügelkämpfe hatten in den 1970er dazu geführt dass die UNEL in die Bedeutungslosigkeit abrutschte und in den 80er der ACEL das Feld überlassen musste.
Der unten stehende Artikel gibt meinen damaligen Frust wieder. Ich ärgerte mich vor allem, dass ich erkennen musste, dass ich mich geirrt hatte: die Spitze der UNEL war zwar intellektueller, engagierter und ehrlicher als die der ACEL, aber der Verein war nach wie vor nicht massentauglich, die UNEL würde bedeutungslos bleiben.
Zu den heutigen Verhältnissen, trifft dieser Text aber keine Aussage, die sind mir nicht so richtig bekannt.
Ich begann damals den Text mit einer Bibelstelle, die ich als Kind oft gehört hatte, denn unser Pfarrer liebte diese Passage.
22. September 2013
Stirb UNEL stirb
Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.
Evangelium nach Johannes 12,24.
- Ausgangspunkt
- Herkunft der UNEL Militanten in den 90ern.
- Der Herbstkongreß
- Die Akademikerarbeitslosigkeit
- Der DREISTUFENPLAN.
Ausgangspunkt
Auflösen? Um es gleich vorweg zu nehmen, ich werde nicht unbedingt für die Auflösung der UNEL, plädieren, wohl aber dafür daß gänzlich neue Wege beschritten werden und daß die UNEL sich daran erinnert daß sie kein Selbstzweck ist sondern einem höheren dient: Die Interessen ALLER Luxemburger Studenten optimal zu vertreten. Also jetzt noch mal die Essenz von Johannes 12,24 für Darvinisten: Gelegentlich müssen Individuen sterben damit die Spezies überlebt, auch oder gerade wenn das Individuum schon so alt ist wie die UNEL (gegr. 1920).
Stirb UNEL! Doch welche soll sterben? Es gab schon so viele:
- Die UNEL aus den Vorkriegstagen (siehe UNEL History in UNEL-Forum 1,2/97), das ungeliebte Zweckbündnis der Pfaffenfresser aus der ASSOSS mit den Katholen der ALUC, welche damals noch ACEL hießen? TOT!
- Die UNEL der 50er Jahre, der Dachverband der "Folklorevereine", der ASSOSS und der ALUC? Der Verein vom dem ein zur Unkenntlichkeit verzerrtes Abbild 1984 aus dem Nichts auftauchte und sich ACEL nennt? TOT!
- Die UNEL der 60er Jahre, der Massenverein mit manchmal bis zu tausend Mitgliedern? Der einzige Zusammenschluß in der Luxemburger Geschichte der mit Fug und Recht von sich behaupten konnte für alle Studenten zu sprechen, und dies mitten im kalten Krieg? TOT!
- Die UNEL der 70er Jahre, die eine Gewerkschaft werden wollte und doch nur ein sozialistischer Debattierklub von Utopisten wurde? Wo die Kommunisten solange dominierten, nach dem sie ihren eigenen Verein, die ASSOSS, bereits zu Schrott gefahren hatten, bis auch die UNEL zur Bedeutungslosigkeit heruntergewirtschaftet war? TOT, mit gelegentlichen Zuckungen der verrotteten Glieder!
- Die UNEL der 80er Jahre, die ihre ganze Existenz begründete als eine Alternative zur ACEL, welche die ACEL Leute "Billy-Club!" beschimpfte und doch den Kürzeren zog? TOT!
(Bis auf zwei Relikte, den CAR und Theid) - und die UNEL der 90er Jahre? "Klinisch TOT!" meint Fränk Engel, der seine Zukunft längst bei einem anderen Verein gefunden hat.
In der Tat sie vegetiert bloß noch. Doch was geschah nun in den 90ern? Dazu müssen wir etwas weiter ausholen; zwei Ereignisse bestimmten die Ausgangssituation:
- Der Sieg der ACEL, es waren im wesentlichen ihre Vorstellungen, welche bei der neuen Regelung der "Aide financière" zum tragen kamen.
- Mit dem Ende des Kommunismus als Staatsform in Europa wurde hier die links/rechts Frontstellung aufgelockert, es gab eine ideologische Entkrampfung.
Herkunft der UNEL Militanten in den 90ern.
Dank Ereignis 2) fanden nun wieder Studenten aller Couleur zur UNEL, oder anders gesagt, es gab eine Öffnung der UNEL nach rechts. Einige dieser Rechten sind solche, die vor 25 Jahren noch zur ALUC gegangen wären. Letzere hatte nach ihrer Niederlage in den frühen 70ern wieder ihre Religiosität in den Vordergrund gestellt, konservative Areligiöse blieben außen vor. Zu diesen Rechten sind aber auch die Neuen Grünen” zu zählen, jene die ohne marxistische Vorschulung zu grünen Positionen gelangt waren.
"Völlig normale, unpolitische Leute", mich selbst betrachtete ich damals als solchen, fanden zur UNEL aus Enttäuschung über die ACEL, deren größtes Manko die unpersönliche Mitgliedschaft ist! Diese bedingt oftmals eine mangelhafte demokratische Legitimation der Delegierten und ergo des ganzen Vorstandes. Auslöser bei mir, war ihre Unfähigkeit, den abgespalteten damals größten Zirkel, den Brüsseler CELB, wieder in ihr Lager zu ziehen obwohl die Ursache für die Spaltung, die persönlichen Differenzen zwischen den Ex-Präsidenten längst Geschichte waren. Die ACEL verlangte Unterordnung wo Kompromißbereitschaft erforderlich gewesen wäre.
Die UNEL erlebte ihre, zugegeben kurzlebige, Renaissance. In allen Städten fanden sich Werber. "Der UNEL-Mann ist ein sympathischer dufter Kumpel, und so engagiert, dem kaufe ich mal eine Mitgliedskarte ab,
schließlich kauft er auch immer diese dämlichen Lotterielose von meinem Handballclub." So kam die UNEL zwar zu einem ansehnlichen Mitgliederstamm (1993 etwa 350), quer durch den studentischen Garten, blieb aber ein Leichtgewicht. Es nutzte ihr ihre ganze Diskussion um das Wesen der ACEL nichts, diese ließ sich nicht verdrängen, das aber wäre erforderlich gewesen um die weitere Entwicklung zu verhindern. Hätte die UNEL jemals, nach dem Vorbild amerikanischer Homosexuellenverbände eine Mitgliederliste publiziert, die studentische Welt hätte aufgejault wieviel REEL-Prominenz da als linke UNEL-Socken geouten worden wäre. Natürlich hätte das, genau wie ja bei den Schwulen auch, nur böses Blut gemacht, und nichts gebracht!
Und dann (1995) gelang endlich die Annäherung an die ACEL. Es wurde die Table Ronde Nationale (TRN) mit ACEL, UNEL; ANEIL und ALUC aus der Taufe gehoben. Die UNEL strebte damals (1995, 1996) eine Fusion an, diese wurde von der ACEL, dem stärkeren Partner aber abgelehnt, was sie wollen ist Unterordnung!
Der Herbstkongreß
Doch nun hat sich die Situation wieder geändert. Die CSJ- Schüler a Studenten bedienen seit 1995 das rechte Spektrum. Sie hatten der UNEL sogar ihren Präsidenten abgeworben. Obwohl diese ihren Parteigenossen die Doppelmitgliedschaft nicht verbietet, die UNEL driftete dadurch automatisch nach links und verlor erheblich an Repräsentativität. Es hieße allerdings wieder die CSJ-SaS überzubewerten, wollte man sie verantwortlich machen für das Trauerspiel das die UNEL alljährlich zelebriert und sich Kongreß nennt:
Die Bezeichnung "erweiterte Vorstandssitzung" ist zutreffender. Seit vier Jahren bin ich auf diesen Kongressen das Volk, will sagen der einzige Teilnehmer der nicht im Bureau sitzt, saß oder Vertreter des CAR ist. Die Debatten fielen spärlich aus, im wesentlichen wurde nur der Ist-zustand beklagt, wie schon so oft in den letzten acht Jahre wollen ein paar Novizen wieder ausschwärmen neue Mitglieder suchen (Stichwort: Lokalsektionen), doch sie werden nur zahlende, inaktive Ehrenmitglieder finden. Jang Sinnierte noch über einen neuen Maßnahmenkatalog, das gemeinsame Positionspapier mit der ACEL; dabei ist der alte noch nicht umgesetzt, von den meisten sogar noch nicht einmal gelesen. Ja in der Papierproduktion, da waren wir immer gut! Irgendwie mußte ich dauernd an die “Volksfront” von Judäa, aus dem Monty Python- Streifen: "The Live of Brian” denken:
- "… wir sollten also aufhören mit Reden und endlich handeln”
- "Ganz richtig! meine Herren das erfordert eine sofortige Diskussion”.
Ich dachte mir, so kann es nicht weiter gehen und machte, einer spontanen Eingebung und einem konspirativen kurzen Plausch mit Mr. X folgend, beim Punkt "Divers" den einzigen konstruktiven Vorschlag der uns endlich aus der Misere heraus führen könnte:
Die UNEL soll ihre Mitgliedschaft bei der ACEL beantragen!
Es war eine Eingebung und ich konnte meinen Schritt da noch nicht erläutern, die anderen stuften ihn als eher destruktiv ein und das Ergebnis war: zwei Stimmen Dafür, sechs dagegen und eine Enthaltung. (Soviel dazu wie sehr der Kongreß besucht war)
Doch die UNEL kommt um ein Tabula Rasa nicht herum! Es fruchtet nichts eine Verschwörungstheorie zu bemühen und diesem Vorschlag, ebenso wie die direkte Konsequenz seines Scheiterns denjenigen von Fränk Engel: “Auflösung des Vereines“, als bloße feindliche Aktionen “der bösen Rechten” abzutun, die horrenden Probleme wegzuerklären und so zu tun als wäre nichts gewesen, die Tatsachen bleiben:
- Niemand besucht unsere Kongresse.
- Kein Student, nicht einmal unsere Mitglieder, nimmt noch unsere Resolutionen zur Kenntnis.
- Im Gegensatz zur UNEL wird die ACEL nicht so ohne weiteres verschwinden können. Solange es den Vereinen gut geht wird es auch eine ACEL geben.
- Wir waren die bessere Alternative zur ACEL aber, zu hoffen sie so irgendwann ausstechen zu können (und ihre Pfründe zu übernehmen) ist illusorisch, wäre dies möglich, hätten wir es längst
geschafft! - Wenn wir mit der ACEL nur kooperieren, erreichen wir bloß daß diese sich mit unseren Federn schmückt (Maßnahmenkatalog) oder unsere Ideen kopiert (E-mail Liste)
- Kein gewöhnlicher Student blickt durch im Dschungel der vielen Organisationen, die vorgeben sich um sein Wohl zu bemühen. Würden große Aufklärungsaktionen Besserung bringen hätten wir das längst geschafft!
- Auch nach sieben Jahren Perestroika, sechs Jahren Postkommunismus mehreren grünen und sogar einem schwarzen konservativem Präsidenten (CSV) werden die UNELaner den Ruch, Ex-Kommunisten zu sein nicht los, so unsinnig eine solche Annahme auch ist. Doch wenn die Hälfte unsere Zeitung aus Berichten über anspruchsvolle Urlaubsreisen unserer Mitglieder auf Kuba besteht?
- Andererseits, die ACEL konnte uns auch nicht vernichten, aber wir laufen eher Gefahr zu verhungern; da helfen keine internationale Kontakte. Wenn die wüßten was für ein Papiertiger wir sind.
Heißt es denn nicht: "Wer nicht siegen kann, der muß sich verbünden" ? Aber ja doch, Fusion ist Fusion, ordnen wir uns ruhig unter! Die Organisation (oder ihr Name) ist nicht so wichtig denn die Politik die sie betreibt, und die hängt von den Personen ab.
Doch stehen die anderen denn besser da?
Nein, keineswegs, aber was heißt das schon? Nichts! Dem besoffenen Unfallfahrer rettet der Verweis auf den ebenfalls betrunkenen Unfallgegner auch nicht den Führerschein.
Betrachten wir nur unsere direkten Konkurrenten:
- Die ALUC, wird immer weniger Einfluß haben. Bei dem (von ihr nicht) heraufbeschworenen gesellschaftspolitischen Streit um den Einfluß der katholischen Kirche könnten sie zwar
noch einmal kurzfristig mehr Militanten um sich scharen. Immer aber wird sie nur eine Strömung vertreten und mehr will sie ja gar nicht. Deshalb wird dieser Verein mit Sicherheit überleben. - Die ACEL, tausend mal wurde es gesagt aber man kann es nicht oft genug wiederholen, ist gar kein Verein sondern ein Dachverband. Wohl schmeißen ACEL Vertreter immer wieder mit ihren berühmten “3000 Studenten” (wer
die wohl gezählt hat?), die angeblich Mitglieder in den Mitgliedsvereinen sein sollen, in der Presse um sich, privat geben sie aber ohne weiteres zu daß ihre Legitimation zweifelhaft ist. Schon 1991, 1992 hatte die ACEL das Problem daß die Mitgliedsvereine sich einen Dreck um die ACEL-Arbeit scheren. Delegierte werden nicht gewählt sondern ernannt, manchmal ernennen sie sich auch selber. Seit langen hat auch bei der ACEL der “Absenteismus” eingerissen, trotz Aufgabe des allgemeinpolitischen Mandats. Die ACEL hat keinerlei Handhabe gegen “faule” oder falsche Delegierte, sie hat Angst, würde sie hart durchgreifen kämen selbst diese nicht mehr. Aber sie hat ihren wesentlichen Trumpf, die REEL. Von deren Gelingen hängt die ganze ACEL ab, denn die REEL macht sie bekannt. Jedes Jahr aber ist es eine Zitterpartie: wird sich ein Verein finden der sie organisiert? Lediglich diesmal hatte sich der Aachener AVL schon vor sieben Jahren erboten (auf der REEL in Kaiserslautern), sie in seine 100-Jahrfeier zu integrieren.
Die Akademikerarbeitslosigkeit
Es gibt also gar keinen Massenverein, aber nur ein solcher wird ernst genommen. Woher dieser beklagenswerte Zustand? Die Antwort ist ganz einfach: die Masse der Studenten hat einfach kein Interesse mehr an studentischer Politik weil sie sich nicht betroffen spüren! Die “Aide fin.” wird ausbezahlt das einzige das alle Studenten noch bedrückt ist die Aussicht, selbst nach erfolgreichem Studium arbeitslos zu sein.
Denn vor 20 Jahren kam sie, die Akademikerarbeitslosigkeit und hat die gesellschaftliche Rolle, welche Studenten heute noch spielen dürfen definitiv festgelegt. Nach dem Studium ein gefragter unentbehrlicher Mann (oder Frau) zu sein war aber zu allen Zeiten die Grundvoraussetzung welche die Studentenschaft zur einzigen kritischen Intelligenz machte, die nicht
materiell erpreßbar war, keine Rücksicht auf Arbeitgeber oder Vorgesetzte zu nehmen brauchte. Die Studenten verloren ihr Selbstbewußtsein und somit ihre Überzeugungskraft sie spielen in der Gesellschaft keine Rolle mehr
Zurück zur ursprünglichen Frage, was sollen wir tun? Wir müssen endlich die Dinge so sehen wie sie sind, und nicht wie sie sein sollen: Wenn die großen, alle bewegenden Probleme fehlen, sollten, müssen sie auch nicht bewältigt werden und wir haben Kräfteüberschuß. Es ist die Chance jetzt endlich die eine große Massenorganisation zu schaffen die für alle Studenten sprechen kann. Denn wenn der Tag X, wo für die Studenten ein großes Problem ansteht, so gründen unsere Landsleute lieber eine neue völlig neue Organisation als mehreren alten zu vertrauen, welche die Krise ja offenbar nicht haben kommen sehen. Siehe Gründung der ACEL 1984 beim Problem der Aide fin. Siehe auch Schülerstreik. Nur die eine große, voll demokratisch legitimierte, Massenorganisation (O-Ton Theid: eine Mega-ACEL) kann das verhindern.
Der DREISTUFENPLAN.
Wie kann eine solche Organisation geschaffen werden?
- Ich denke die Geschichte hat gezeigt daß nur ein Verein mit föderaler Struktur, in seiner einfachsten Form ein Dachverband, dies leisten kann. In unserem Fall ist es einfacher und sinnvoller einen bestehenden zu reformieren, als eine Neugründung. Die UNEL wird in einer ersten Etappe Mitglied der ACEL werden. (Beschluß Weihnachten 97, Antrag Frühjahr 98) Damit gibt die UNEL den Anspruch auf, für alle Studenten sprechen zu wollen und sie betrachtet sich nur noch als Strömung oder als “Partei” innerhalb der ACEL und wird im wesentlichen eine “Gedanken- und Ideenschmiede” sein. In der Vergangenheit hat sie ja schon öfter gezeigt daß Kreativität ihre große Stärke ist. Unsere Novizen hatten auf dem Herbstkongreß angekündigt, sie wollten Arbeit in Lokalsektionen leisten. Das sollen sie, und zwar sollen sie versuchen in ihren Universitätsstädten in die "Comités” gewählt oder ACEL Delegierte für diese Vereine zu werden. Alternativ können, ja müssen sie versuchen die anderen Comitards für die UNEL zu gewinnen, d.h. es muß Überzeugungsarbeit in den Zirkeln geleistet werden. Bei den ächsten ACEL-Wahlen (Weihnachten 1998) könnten UNEL-Leute bereits einige Vorstandsstellen bei der ACEL besetzen. Niemals aber sollte angestrebt werden die ACEL “ganz zu übernehmen”. Wie die Psychologie lehrt könnte die UNEL allein schon aus der Annäherung von Anspruch und Wirklichkeit neue Kräfte gewinnen, diese wird sie auch brauchen denn nun gilt es den zweiten Schritt zu tun.
- Es soll eine Massenorganisation gegründet werden. Eine Art
ACEL-FAN-CLUB. (Es findet sich bestimmt ein klangvollerer Name) Hierbei
ist dem modernen Clubverständnis des Luxemburgers Rechnung zu tragen.
Heute erwartet man von einem Club so etwas wie vom RTL-Club, Service und
materielle Vorteile für die Mitglieder. Hier wird euch schon noch was
einfallen, verbilligte Urlaubsreisen wie bei der UNEL der 60er 70er Jahre
etwa. Der Verkauf der Mitgliedskarte dieses Vereines sollte speziellen von
der Generalversammlung ernannten Vertrauten, etwa den Kassierern der Mitgliedsvereine,
überlassen werden. (aber: Ein Aachener wird seine Karte etwa in Brüssel,
der Pariser seine bei der ANEIL kaufen können). Das Geld ist aber an
die ACEL zu überweisen. (Mißbrauchsproblem, nicht überbewerten,
dem kann man steuern). Vorteile: – größere finanzielle Unabhängigkeit
gegenüber Dritten (Staat, Banken, Firmen). – Andere Mentalität,
bis dato denken die Studenten wie das sog. “Freikornproletariats” im antiken
Rom: “die sollen mir was bieten, aber nichts von mir fordern, ich habe
sie ja um nichts gebeten” Das würde sich insofern ändern als
daß die Vereine, als Geldeintreiber der ACEL, sich dieser mehr verpflichtet
fühlen da sie ja auch, über das Geld unmittelbaren Einfluß
ausüben können werden. - Im letzten Schritt, übergibt die ACEL-Vollversammlung ihre
Rechte an die Vollversammlung dieses "ACEL-FAN-CLUBs”. Hier ist jedes
ordentliche Mitglied stimmberechtigt. Damit auch die Rechte der kleinen
Vereine zur Geltung kommen, sollen Anträge, Wortmeldung, das Recht
zur Interpellation, usw. weiterhin den Delegierten vorbehalten bleiben.
Zugegeben ein starkes Stück was ich hier verlange, mal sehen ob es in
der UNEL noch Leute gibt die auch die Eier haben es durchzuziehen! Denk was
ihr wollt, ich habe wenigsten eine tatsächliche Alternative angeboten,
eher durchführbar als die bisherigen Fusionspläne
Catweazle (Aachen)
September 1997